Lars Lunde: «Itten ist im Tief – aber muss bei YB immer spielen!»
Ist das 3:0 gegen GC der Befreiungsschlag für YB? Nau.ch-Kolumnist Lars Lunde fordert gegen den FC St.Gallen nochmals eine deutliche Leistungssteigerung.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach zwei Spielen ohne Sieg gewinnt YB gegen GC zu Hause mit 3:0.
- Für Nau.ch-Kolumnist Lars Lunde dürfen die Hoppers aber kein Massstab sein.
- Er sagt: «Gegen St.Gallen reicht diese Leistung am Sonntag nicht!»
Der 3:0-Sieg gegen GC war nach den zwei sieglosen Spielen wichtig für YB. Aber Achtung: Schon nach dem 5:1 gegen den FC Basel war man in Bern euphorisch – besser wurde es danach aber nicht. Es wäre gefährlich, jetzt erneut nachzulassen.
Denn es gilt bei GC das Gleiche wie beim FCB: Beide Teams sind aktuell sehr schlecht und dürfen nicht der Massstab sein. Allein Yverdon war beim 0:0 gegen YB am Ostermontag mindestens eine Klasse besser als die Hoppers …
Darum muss YB am Sonntag in St.Gallen unbedingt noch eine Schippe drauflegen: Denn mit einer Leistung wie gegen das schwache GC gewinnt der Meister in der Ostschweiz nicht!
Die letzten Spiele zeigen auch, dass es in Bern nicht an Raphael Wicky lag. Interimstrainer Joël Magnin hat mit den gleichen Baustellen zu kämpfen. Die Young Boys spielen eine ganz schwache Rückrunde.
Lars Lunde: «Mit fehlt die Galligkeit bei YB»
Die Probleme bleiben die gleichen wie in den letzten Wochen: Es fehlen die richtigen Typen, die Auftritte sind selten überzeugend. Nach zwei sieglosen Spielen hätte es zu meiner Zeit Spieler gehabt, die mit Schaum vor dem Mund aufgelaufen sind. Diese Galligkeit fehlt mir im YB-Kader aktuell.
Ein anderes Beispiel: Lukasz Lakomy hat gute Ansätze, aber sollte in einem Zentrum mit Sandro Lauper nicht der defensivere Spieler der beiden sein. Da geht für mich etwas nicht ganz auf.
Und natürlich gilt, was ich in jeder Kolumne sage: Lewin Blum und Cedric Itten müssen immer spielen. Auch wenn Blum gegen Yverdon schwach war und Itten in einem Tief steckt: Man muss weiter auf sie setzen.
«FCB-Niedergang ist Warnung für YB»
Im Sommer bahnen sich bei den Young Boys Änderungen im Kader an. Die sportliche Leitung hat viel Kompetenz und sieht die Anzeichen, dass Korrekturen dringend nötig sind. Auch wenn nicht alles schlecht ist – aber die Mischung in der Mannschaft stimmt aktuell nicht.
Bei YB wird man höllisch aufpassen, um im Erfolg nicht die gleichen Fehler zu machen wie der FCB 2017. Deren Abwärtsspirale ist Warnung genug.
Wo ich aber sicher bin: Wenn YB die nächsten drei Spiele gegen den FCSG, Luzern und Winterthur gewinnt, werden sie auch Meister! Dann wäre der Turnaround endgültig geschafft und die Kritik von uns Experten ist Schall und Rauch.
Es ist nämlich egal, wie stark Lugano oder Servette in Form sind: Die Zügel im Meisterrennen hält nur YB in der Hand!
Hopp YB!
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1986 schiesst Lars Lunde YB zum Meistertitel. Ein Jahr später wechselt der Däne zum grossen Bayern München in die Bundesliga. Später spielt er auch unter Ottmar Hitzfeld für Aarau. Im Alter von 26 Jahren muss Lunde wegen der Folgen eines Verkehrsunfalls seine Karriere beenden.
Bis heute ist der 60-jährige Lars Lunde in Bern eine Legende – und seit Anfang Jahr auch Nau.ch-Kolumnist!