Mario Balotelli war für Sion die Krönung der Peinlichkeit
Das Kapitel Mario Balotelli endet für den FC Sion mit einer letzten Peinlichkeit. Der als Star-Transfer geholte Italiener geht ablösefrei in die Türkei.
Das Wichtigste in Kürze
- Der FC Sion löst den Vertrag mit Mario Balotelli (33) auf.
- Am Ende bringt der Transfer-Flop nicht einmal eine Ablösesumme ein.
- Balotelli trug erheblich zum Sion-Abstieg bei. Ein Kommentar.
Das grosse Missverständnis ist beendet, Mario Balotelli lässt das Wallis hinter sich. Am Donnerstag löst der FC Sion nach einem Pleiten-Jahr allererster Güte den Vertrag mit dem italienischen Enfant terrible auf. Für beide Seiten eine Erlösung nach einem der peinlichsten Transfers der Schweizer Fussball-Geschichte.
Denn ausser einer Menge Medien-Aufmerksamkeit – nicht im positiven Sinne – hat Mario Balotelli nicht viel nach Sion gebracht. Mafia-Vorwürfe an die SFL, ein Mittelfinger für die FCB-Fans, ein blaues Auge für Constantin Junior, ein verbranntes Sion-Trikot.
Beim letztlich erfolglosen Kampf gegen den Abstieg war Balotelli kein Faktor mehr. Im Gegenteil: Am Ende war der einstige Star-Kicker einer der Gründe für den Sion-Abgang in die Challenge League.
«Geh mit Gott, Mario, aber geh»
Dass er für einen Zweitligisten nie auch nur einen Ball treten würde, war klar. Aber dass Sion nicht einmal eine Ablöse für Mario Balotelli lukrieren kann, ist der Gipfel der Peinlichkeit. Der Vertrag wird sang- und klanglos aufgelöst: «Geh mit Gott, Mario, aber geh.»
Das Kapitel Balotelli zeigt alles auf, was mit dem FC Sion verkehrt läuft. Man liess sich von einem grossen Namen blenden und erhielt mit dem Abstieg den gerechten Lohn. Weder der Club noch die Fans noch der Schweizer Fussball hatten von diesem Transfer etwas.
Wen blendet Mario Balotelli als Nächstes?
Und Balotelli selbst? Er wird im Wallis nicht schlecht verdient haben, hatte reichlich Zeit zum Feiern. Professionell verhalten musste er sich ja kaum – CC und Co. liessen ihrem «Superstar» so ziemlich alles durchgehen.
Jetzt zieht der Italiener weiter, zu Adana Demirspor, dem nächsten Club, der sich blenden lässt. Es wird Profi-Station Nummer 13 für den 33-Jährigen sein. Die Chancen stehen gut, dass es ganz ähnlich laufen wird wie in Sion – ganz und gar nicht gesittet nämlich.