Murat Yakin: Wann ist es für Nati-Trainer eine gute EM?
Im Talk auf der Nau.ch-Redaktion erzählt Murat Yakin (49), wie er sich mit dem Nati-Staff auf die EM vorbereitet. Und er erklärt, warum er stets ruhig bleibt.
Das Wichtigste in Kürze
- Murat Yakin ist überzeugt, dass die Schweizer Nati gut für die EM 2024 gerüstet ist.
- An der Endrunde trifft das Team auf Ungarn, Schottland und Gastgeber Deutschland.
- Im Nau-Talk erklärt der Nati-Trainer, wie er die letzten Tage vor dem Start verbringt.
Am Freitag nimmt sich Murat Yakin Zeit für einen Besuch auf der Nau.ch-Redaktion. Im Gespräch mit Fussball-Chefreporter Mischi Wettstein spricht der Nati-Trainer über die Gruppenphase an der EM 2024.
Schliesslich gilt beim Auftaktspiel gegen Ungarn eigentlich «Verlieren verboten»? «Es kann natürlich relativ schnell gehen, aber daran denken wir gar nicht erst. So wie ich die Jungs kenne, sind wir Winnertypen», so Yakin. Doch er legt nach: «Ungarn hat sich in einer starken Gruppe durchgesetzt und gute Gegner geschlagen – wir sind vorgewarnt!»
Für den Nati-Trainer ist klar: «Wir müssen auf uns schauen und eine gute Truppe zusammenstellen. Wir haben unsere Gegner analysiert, die Stärken und Schwächen erkannt – und entsprechend selektioniert.»
Es sei wichtig, nicht zu weit vorauszuschauen, sondern sich auf die Gegner zu konzentrieren, die man kenne.
Murat Yakin: «Wir sind gut vorbereitet»
Wann ist es eigentlich eine gute EM für den Cheftrainer? «Wir haben seit der erfolgreichen Quali viel analysiert und beobachtet. Wir sind gut vorbereitet und können uns nichts vorwerfen. Jetzt geht es darum, im Training ein gutes Gefühl zu erhalten. Aber wir schauen von Spiel zu Spiel, darauf liegt unser Fokus.»
«Wir wollen so weit kommen wie möglich, mit dieser Mannschaft liegt alles drin. Wir haben Spieler wie Yann Sommer und Granit Xhaka, die mit Titeln im Gepäck anreisen», so Murat Yakin.
Auf den Nati-Trainer warten jetzt ein paar ruhigere Tage. «Das Wichtigste ist jetzt mit der Nomination durch. Jetzt beobachten wir noch die Schlussphase in den Ligen und ich geniesse ein paar Tage mit der Familie. Aber danach freue ich mich darauf, wenn es losgeht!»
Dass er eine grosse Ruhe ausstrahle, erklärt Yakin auch mit der Art seiner Mutter Emine (†89). «Sie war auch eine ruhige Person, hat vieles mit ihrer Art weggelächelt. Ich finde, solange man nicht krank ist, muss man nicht noch Probleme machen oder suchen», so Yakin.
Und er bestätigt: «Es stresst mich in der Tat nicht viel. Dafür denke ich häufig über Dinge nach und überlege, wo es Lösungsansätze gibt.»
Trotz der Endrunde vor der Tür ist Murat Yakin keiner, der sich mit speziellen Ritualen vorbereitet. Von seinen Kindern erhält er Glücksbringer, die er herzig findet und mitträgt.
«Aber ich bin kein Typ für solche Sachen. Ich darf einen schönen Job ausüben und bin stolz darauf. Auf Glück zu hoffen, ist nicht meine Art. Im Sport muss man sich alles verdienen, es ist ein Stück weit das Können. Und das am entscheidenden Tag auf den Platz zu bringen, ist das, was mich am meisten interessiert.»
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Im zweiten Teil des Nau.ch-Talks mit Murat Yakin spricht der Nati-Trainer über die anstehenden Aufgaben an der Endrunde. Zudem verrät er, wie er sich persönlich auf die kommenden Wochen vorbereitet.
Im ersten Teil vom Samstag sprach Yakin über sein EM-Aufgebot und die Vorbereitungsphase.