Werder Bremen krönt «emotionale Woche»: 4:0 gegen Augsburg

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Deutschland,

Beflügelt vom Pokal-Erfolg in Dortmund feiert Werder Bremen mit dem 4:0 gegen Augsburg auch in der Liga einen berauschenden 120. Geburtstag. Für Augsburg wird es wieder prekärer.

Werder Bremens Max Kruse (r) gratuliert Milot Rashica zu seinem Tor zum 3:0. Foto: Carmen Jaspersen
Werder Bremens Max Kruse (r) gratuliert Milot Rashica zu seinem Tor zum 3:0. Foto: Carmen Jaspersen - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Zum Ende einer erfolgreichen Woche für Werder Bremen knallten Feuerwerks-Raketen in den Himmel.

Den 120. Club-Geburtstag krönten die Hanseaten mit dem 4:0 (3:0) gegen den bemitleidenswerten FC Augsburg - dem höchsten Sieg in dieser Saison bislang.

«Das war eine emotionale Woche für den gesamten Verein», sagte Trainer Florian Kohfeldt und fühlte einfach nur eine «Gänsehaut». Mit dem furiosen Sieg setzten die Bremer fünf Tage nach dem dramatischen Pokal-Erfolg bei Borussia Dortmund in der Bundesliga noch einmal einen drauf und verkürzten den Abstand auf die angepeilten Europapokalränge auf drei Punkte nach 21 Spielen.

«Wir haben uns genau das auch mal gewünscht. Das war schon eine Befreiung», sagte Johannes Eggestein, Torschütze zum 2:0 (27. Minute), zur Höhe des Erfolges. Gerade gegen schwächere Teams hatten sich die Bremer zuletzt immer schwer getan und sich vor allem wenig effektiv gezeigt - etwa beim 1:1 am vergangenen Wochenende beim Tabellenletzten 1. FC Nürnberg. Ganz anders der Auftritt am Sonntag. «Die haben in der ersten Halbzeit vier Mal aufs Tor geschossen und drei waren drin», stöhnte Augsburgs Coach Manuel Baum.

Vor allem den quirligen Milot Rashica bekam sein behäbiges Innenverteidiger-Duo Rani Khedira und Reece Oxford nicht in den Griff. «Nachdem wir die Aufstellung gesehen haben, haben wir die Konter mit Rashica schon als Element für uns gesehen», sagte Kohfeldt anschliessend. Bereits nach fünf Minuten ging das auf. Der schnelle 22 Jahre alte Kosovare lief auf und davon, schlug einen Haken gegen Khedira und vollendete zur frühen Führung. Eine Minute nach Eggesteins 2:0 liess Rashica dann die West-Ham-Leighabe Oxford ins Leere laufen und schlenzte sehenswert zum dritten Tor ins Netz.

Nur wenige Minuten später musste der Sieggarant dann mit Rückenproblemen vom Feld. «Ich glaube nicht, dass das schlimm ist. Vielleicht ein paar Tage, dann sollte es wieder gehen», meinte Rashica später. Einem Einsatz am Samstag beim direkten Konkurrenten Hertha BSC sollte nichts im Wege stehen. «Hätte er länger spielen können, hätte er wohl noch das ein oder andere Tor gemacht», mutmasste der für Rashica eingewechselte Kevin Möhwald. Den Endstand besorgte Möhwald dann selbst (83.) vor 40.138 begeisterten Zuschauern.

Mit Inbrunst hatten die Werder-Fans fünf Tage nach dem begeisternden Viertelfinal-Einzug im DFB-Pokal den 120. Geburtstag Werders zelebriert. Ein Fanmarsch vor dem Spiel, grosse Choreographien im Stadion und ein kleines Feuerwerk schon vor dem Ende des Jubiläumsspiel sorgten für Rahmen, von denen Fans und Trainer beeindruckt waren. «Heute haben die Fans echt noch einmal einen Zacken drauf gelegt», sagte Möhwald und Rashica befand, dies auch passend gewürdigt zu haben: «Das ist doch das beste Geschenk für die Fans heute. Das war schon eine besondere Woche.»

Fünf Tage nach dem Drama im Elfmeterschiessen in Dortmund, das Werder das Viertelfinale beim FC Schalke Anfang April bescherte, lief gegen Augsburg allerdings auch einiges glücklich. «Der Sieg ist zu hoch ausgefallen», maulte FCA-Coach Baum und selbst Möhwald räumte ein: «Das war sicher nicht unser bestes Spiel in der Rückrunde», in der Werder weiterhin unbesiegt bleibt.

Das Problem der Schwaben war die mangelhafte Effizienz im Vergleich zu Werder und individuelle Abwehrschwächen. «Wir waren da einfach zu naiv und bekommen zu einfache Tore. Das war ein schlechtes Verhalten gegen den Ball», schimpfte FCA-Manager Stefan Reuter. Eine Woche nach dem 3:0 gegen Mainz wird die Situation für die Schwaben im Kampf gegen den Abstieg wieder prekärer. «Es sollte nicht passieren, ist aber passiert und das war brutal», meinte Reuter. Sein Team bleibt mit 18 Zählern Tabellen-15. Nächster Gegner ist am Freitag Rekordmeister Bayern München.

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