Neymar, Pogba und Co: Diese Stars müssen bleiben
Das Wichtigste in Kürze
- Der «Deadline Day» des Transfer-Fensters ist Geschichte.
- Für einige Stars kam der erwünschte Wechsel aber nicht zustande.
Am letzten Tag des Transfer-Sommers geht es heiss zu und her. Milan und Frankfurt tauschen Ante Rebic und Andre Silva. Chicharito verlässt West Ham in Richtung Sevilla und Skandalnudel Mauro Icardi wechselt von Inter zu PSG.
Auch in der Schweiz dreht das Transfer-Karussell in hochem Tempo. So landet zum Beispiel Seydou Doumbia in Sion und Emil Bergström schliesst sich dem FCB an.
Doch nicht für alle Stars endet der Transfer-Sommer mit der geplanten Luftveränderung.
Neymar jr. (27), Paris Saint-Germain
Es ist die Transfer-Posse des Sommers. Brasiliens Superstar Neymar will seinen Wechsel erzwingen, eine Rückkehr zu Barcelona ist das grosse Ziel. Sogar Barças Fussballgott Messi plädiert für eine Rückholaktion des 27-Jährigen.
Doch der Transfer lässt sich nicht stemmen, die Kasse der Katalanen ist nach dem Griezmann-Transfer arg strapaziert. Auch mögliche Tauschgeschäfte mit Ivan Rakitic und Ousmane Dembélé scheitern.
Weil sich PSG auch mit den Mitstreitern Real und Juve nicht einig wird, bleibt Neymar also in Paris. Das Problem: Bei den PSG-Fans ist Neymar unten durch.
Schon zum Saisonstart wurde er aufs Übelste beschimpft – ohne, dass er überhaupt auf dem Platz stand. Der Brasilianer muss also nicht nur den Barça-Traum begraben, sondern sich auch auf viel Gegenwind einstellen.
Paul Pogba (26), Manchester United
Der französische Weltmeister Paul Pogba sieht seine Zeit bei Manchester United in diesem Sommer als beendet an. Real Madrid oder eine Rückkehr zu Juventus Turin stehen als Transfermöglichkeiten im Raum – doch es kommt anders.
Pogba figuriert noch immer im Kader der «Red Devils». Und ähnlich wie bei Neymar und Paris nehmen ihm die Fans die Wechselgedanken übel. Der Unterschied: Pogba steht bei ManUtd wenigstens auf dem Platz. Auch wenn der Saisonstart mit fünf Punkten aus vier Spielen durchzogen ausfällt.
Christian Eriksen (27), Tottenham Hotspur
Christian Eriksen, Regisseur beim Schweizer Quali-Gegner Dänemark, liebäugelt im Sommer mit einem Abgang bei Tottenham. Für die Spurs wäre ein Transfer die wohl letzte Möglichkeit gewesen, noch eine dicke Summe einzustreichen. Denn: Eriksens Vertrag läuft nächsten Sommer aus.
Doch der Wechsel zu Real Madrid zerschlug sich. Damit dürfte der Däne im nächsten Jahr zu den gefragtesten Spielern auf dem Markt avancieren. Er wäre ablösefrei zu haben.
Jérôme Boateng (30), Bayern München
Ein Abgang von Jérôme Boateng bei Bayern München scheint lange Zeit beschlossene Sache. Sogar Uli Hoeness sagt nach der letzten Saison: «Ich empfehle ihm, sich einen neuen Verein zu suchen.» Mit Benjamin Pavard und Lucas Hernandez verstärkt sich der deutsche Rekordmeister mit Verteidigern – ein eindeutiges Zeichen.
Nach dem Abgang von Mats Hummels zum BVB scheint sich für Boateng nochmals eine Tür zu öffnen. Doch in den ersten Spielen in der Bundesliga kommt er keine Minute zum Einsatz.
Kurz vor Transferschluss dann das Interesse von Juventus Turin, dass sich nach einem Ersatz für den verletzten Giorgio Chiellini umsieht. Am Ende entscheidet sich Trainer Sarri aber gegen einen Transfer. Fazit: Boateng bleibt in München. Und wohl auch auf der Bank.
Timo Werner (23), RB Leipzig
Noch diesen Sommer hätte RB Leipzig mit Top-Stürmer Timo Werner Geld verdienen können. Ein Wechsel zu Liga-Krösus Bayern München scheint lange Zeit ein offenes Geheimnis.
Doch dann folgt die plötzliche Kehrtwende. Der deutsche Nati-Stürmer verlängert in Leipzig bis 2023 – und blüht gleich richtig auf. Beim 3:1 gegen Mönchengladbach schiesst Werner alle drei Treffer.
Nach der Nati-Pause kann der 23-Jährige im Bundesliga-Topspiel gleich zeigen, warum er so begehrt ist. Tabellenführer RB trifft auf Bayern München.
Doch auch für einige Schweizer Fussballer verläuft das Sommer-Transferfenster nicht wie geplant. Zwei Beispiele.
Xherdan Shaqiri (27), FC Liverpool
Trotz gewonnener Champions League ist Xherdan Shaqiri bei Liverpool nicht glücklich. Der Schweizer kommt bei den Reds kaum noch zum Einsatz – im Sommer wird sogar über einen möglichen Wechsel debattiert. «Ich muss mir die Situation anschauen und eine Lösung finden», wird der Kraftwürfel zitiert.
Doch Trainer Jürgen Klopp schiebt diesen Gerüchten höchstpersönlich einen Riegel vor. «Wir werden ihn brauchen, er weiss das zu 100 Prozent.» Und er legt nach: «Shaq muss nichts verbessern, er muss einfach sein Level halten.»
Mittlerweile scheinen die Wechselgelüste so sehr abgeflacht, dass Shaqiri sogar auf die wichtigen Nati-Spiele gegen Irland und Gibraltar verzichtet.
Christian Fassnacht (25), YB
Neben den Abgängen von Sow, von Bergen, Mbabu und Benito rechnete man bei YB auch mit einem weiteren Wechsel. Dem von Christian Fassnacht. Doch die Transfers nach Italien und zu Werder Bremen zerschlugen sich. Zudem fiel der Thalwiler in der Vorbereitung mit einer Leistenverletzung aus.
Kein optimaler Zeitpunkt für einen Wechsel ins Ausland. Somit spielt Fassnacht noch mindestens bis Winter beim Meister. Und dieser dürfte angesichts der langen Verletztenliste froh darum sein.