Paco Alcácer mit Traum-Debüt für BVB
Paco Alcácer hat sich beim BVB toll eingeführt: Gleich in seinem ersten Einsatz trifft die Barça-Leihgabe.
Das Wichtigste in Kürze
- Paco Alcácer feiert ein traumhaftes Debut beim BVB.
- Der Spanier erzielt gleich in seinem ersten Spiel ein Tor.
Er ist noch nicht fit, er kennt seine Kollegen kaum – und doch legte Paco Alcácer bei Borussia Dortmund ein Traum-Debüt hin wie Marcio Amoroso und Pierre-Emerick Aubameyang. Wie zuvor der Brasilianer und der Gabuner, die als zwei von vier Dortmundern Liga-Torschützenkönig wurden, traf der Spanier beim 3:1 (1:0) gegen DFB-Pokalsieger Eintracht Frankfurt mit seinem ersten Torschuss in der Bundesliga (88.) für den BVB.
Und da der 25-Jährige bei seinem nur 23-minütigen Einsatz auch noch das 2:1 durch Marius Wolf (72.) einleitete, ist er der neue Dortmunder Hoffnungsträger. Ganz im Gegenteil zum auch im dritten Saisonspiel nicht eingesetzten Mario Götze.
«Er ist einfach ein echter Torjäger», schwärmte Mittelfeldspieler Axel Witsel über den vierten Spanier im BVB-Trikot: «Er wird noch sehr viele Tore für uns schiessen.» Manager Michael Zorc stellte nach dem Pflichtspiel-Debüt des 25-Jährigen fest: «Man sieht, dass er Fussball versteht.» Und Matthias Sammer, externer Berater des BVB und Experte von «Eurosport» lobte: «Das ist klasse. Und das, obwohl sie sich kaum kennen im Training.»
Das alles bedeutet aber nicht, dass der Ende August vom FC Barcelona zunächst ausgeliehene Stürmer am Dienstag beim Champions-League-Auftakt in Brügge in der Startelf steht. Zum einen verletzte sich der gegen Frankfurt in der 67. Minute eingewechselte Torjäger leicht am Oberschenkel. Zum anderen gibt Trainer Lucien Favre zu bedenken: «Er braucht noch etwas Zeit, bis er fit ist. Er hat nicht viel gespielt in den beiden letzten Jahren.»
Im Sommer 2016 hatte ihn Barcelona für 30 Millionen Euro vom FC Valencia verpflichtet, mit einem Fünfjahresvertrag ausgestattet und eine ursprüngliche Ablösesumme von 100 Millionen Euro festgeschrieben. Doch im Starensemble der Katalanen spielte Alcácer stets nur eine Nebenrolle.
Vor dieser Saison sah er gar keine Perspektive mehr, der BVB schlug zu und sicherte sich eine Kaufoption über 25 Millionen. Mit 1,76 Metern ist Alcácer für einen Mittelstürmer extrem klein, gegen Frankfurt traf er aber gleich mit einem sehenswerten 20-Meter-Schuss. «Er muss nicht jeden Ball reinköpfen», scherzte Sammer: «Wenn er es mit den Füssen so gut kann, ist es ja okay.»
Der Glaube an die Stärken von Mario Götze ist bei den BVB-Verantwortlichen derweil aktuell nicht sehr ausgeprägt. Während die Joker Alcácer, Witsel und Jadon Sancho die Wende brachten, musste sich der WM-Siegtorschütze von 2014 nach kurzem Warmlaufen wieder setzen und blieb auch im dritten Liga-Spiel ohne Einsatz.
«Wie gesagt: Es liegt am System. An dem der anderen und vor allem an unserem. Und wir haben im Mittelfeld sehr, sehr viele Spieler», wiederholte Favre seine Standard-Antwort auf die Frage, warum Götze derzeit Dauer-Bankdrücker ist: «Aber wir werden sehen, was in den nächsten Tagen und in den nächsten Wochen passiert.»
Auch insgesamt muss der BVB noch kräftig zulegen. In den ersten 70 Minuten gegen den DFB-Pokalsieger spielten die Dortmunder ideenlos, strahlten kaum Torgefahr aus. Symbolisch dafür stand Kapitän und Nationalspieler Marco Reus, der in 90 Minuten ohne Torschuss und Torschuss-Vorlage blieb, zudem nur neun Prozent seiner Zweikämpfe gewann. Perfektionist Favre sah all das natürlich. «Ich kann mich schon sehr gut freuen. Aber ich bin nicht dumm», sagte er: «Es sind viele Sachen zu verbessern.»