Philipp Lahm sieht kein Problem in Rassismus Debatte für EM 2024
Das Wichtigste in Kürze
- Lahm wurde 2014 mit Deutschland Weltmeister.
- Das Vorrunden-Aus 2018 sowie mannschaftsinterne Faux-Pas lösten heftige Debatten aus.
Die gesellschaftspolitische Diskussionen über Rassismus und Ausgrenzung in Deutschland hat laut DFB-Botschafter Philipp Lahm wenig Einfluss auf die Bewerbung um die Fussball-EM 2024. «In erster Linie ist die Frage: Wie können Sie sich erklären, dass Deutschland bei der WM in der Vorrunde ausgeschieden ist – als Weltmeister. Was drum herum passiert ist, ist weniger ein Thema», sagte der 34-Jährige im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Die EM wird am kommenden Donnerstag durch das Exekutivkomitee der Europäischen Fussball-Union (UEFA) vergeben, der einzige Konkurrent ist die Türkei. In den Gesprächen im Vorfeld gehe es «viel über das Thema Fussball», sagte Lahm: «Viele haben auch die WM 2006 noch im Kopf. Wie wir uns da präsentiert haben, als weltoffenes Land.»
Lahm über Migranten und Weltoffenheit
Auch vor der Heim-WM vor zwölf Jahren «hatten wir Probleme», sagte er: «Arbeitslosigkeit war ein Thema. Jetzt haben wir die Flüchtlingsthematik. Für mich ist das etwas, an dem man gemeinsam arbeiten muss: als Gesellschaft, im Verband, in den Vereinen, aber auch jeder Einzelne. (...) Jedes Land hat ja seine speziellen Themen, und ich bin überzeugt, dass eine EM bei uns auch Europa wieder mehr zusammenbringen würde.»
Seine persönliche Zukunft sieht der frühere Bayern-Profi auch dann beim DFB, wenn das EM-Projekt am Donnerstag scheitern sollte. «Ich strebe schon etwas Längerfristiges an, um richtig an den Themen arbeiten zu können, die mir wichtig sind», sagte Lahm: «Wenn wir über Werte sprechen und darüber, wofür unser Land steht, dann geht das über die Bewerbung hinaus.»