Rapid Wien «parkiert» eigene Fans im Gästesktor
Rapid Wien umgeht eine Sperre des Verbandes und öffnet für seine Fans den Gästesektor und die Teile der Haupttribüne.
Das Wichtigste in Kürze
- Rapid Wien kriegte nach Ausschreitungen im Derby eine Sektoren-Sperre aufgebrummt.
- Jetzt öffnet der Club im Spiel gegen St. Pölten kurzerhand den Gästesektor für die eigenen Fans.
- Die Vorgehensweise von Rapid zieht möglicherweise neue Strafen nach sich.
Nach den Zwischenfällen beim Wiener Derby zwischen Rapid und Austria verhängte die österreichische Bundesliga neben einer Geldbusse auch eine Sektoren-Sperre gegen Rapid. Der Block West, in dem die heissblütigen Rapid-Fans beheimatet sind, bleibt im Bundesliga-Spiel gegen St. Pölten von morgen Samstag gesperrt. Ein Rekurs des Vereins wurde abgewiesen.
Club reagiert mit eleganter «Umgehung»
Jetzt reagiert der Club aus Hütteldorf bemerkenswert. Rapid Wien öffnet für seine Fans kurzerhand den Gästesektor und Teile der Hauptribüne. Auf diese Weise wehrt sich Rapid gegen die Sperre und solidarisiert sich mit seinen Fans. Die Massnahme wird unter anderem in einem offenen Brief auf der Clubwebseite kommuniziert. «Wir verwehren uns vehement gegen die pauschale Kriminalisierung und Verunglimpfung von Rapid-Fans!», heisst es etwa.
Thema Sektorensperre: Die Sektoren 6 und 7 sind bei uns geöffnet, für diese könnt ihr euch weiterhin Karten sichern, 500 Stück gibt es noch für Mitglieder/Abonnenten - https://t.co/6TbEMzhtaa 👈⚽️ #SCR2018
— SK Rapid (@skrapid) April 5, 2018
Angebot gilt nicht für alle Fans
Das Angebot ist allerdings mit einigen Auflagen verbunden. Nur Fans mit einer Saisonkarte im betroffenen Sektor, die bei mindestens zwölf Heimspielen dabei waren, dürfen für zwölf Euro ein Ticket für den Gästesektor erwerben. Die Vorgehensweise von Rapid könnte nun weitere Strafen mit sich bringen. Die Liga habe Rapid-Verantwortlichen mehrmals von diesem Vorgehen abgeraten. Die «Umsetzung der Strafe» werde nach dem Spiel genau untersucht, sagte ein Bundesliga-Sprecher gegenüber der österreichischen Agentur APA.