René Weiler: Er bettelt bei Al Ahly um seine Entlassung
Der Schweizer Trainer René Weiler hat in Kairo bei Al Ahly die hohen Erwartungen erfüllt. Am Donnerstag wird er wohl entlassen. Die Gründe.
Das Wichtigste in Kürze
- René Weiler steht mit Al-Ahly im afrikanischen Champions-League-Halbfinal.
- Sein Vertrag in in Ägypten läuft noch bis im Sommer 2021.
- Die Klub-Bosse sind aber stinksauer. Gut möglich, dass er am Donnerstag entlassen wird.
Der Schweizer Trainer René Weiler (47) reitet in Kairo bei Al-Ahly auf einer Erfolgswelle. Ihm steht die beste und teuerste Mannschaft des Landes zur Verfügung. Und es funktioniert. Der Meistertitel ist Weiler nach 25 Siegen und nur einer Niederlage nicht mehr zu nehmen.
Nach 2013 winkt auch erstmals wieder der Sieg in der afrikanischen Champions League. Am 17. Oktober trifft Al Ahly im Halbfinal auf Wydad Casablanca aus Marokko. Auf diese Partie fiebert ganz Kairo hin.
«Wir hatten in Ägypten in den letzten vier Jahren keinen so einen guten Trainer wie Weiler. Im Nahen Osten könnte er jedes Team trainieren», sagt der ägyptische Journalist Eslam Magdy zu Nau.ch.
René Weiler bei Fans als Whatsapp-Profilbild
Al Ahly zählt gegen 50 (!) Millionen Fans, viele davon sind fanatisch. Bei einigen Supportern ist Weiler mittlerweile sogar als Whatsapp-Profilbild zu sehen. Erfolg macht sexy, er ist beliebt.
Und trotzdem sind seine Tage in Kairo bald gezählt!
Es herrscht nämlich blanke Aufregung und Chaos um Weiler. Gut möglich, dass er schon nach dem Cup-Achtelfinal am Mittwoch entlassen wird.
Dass Weiler im Lockdown seine Ferien eigenhändig von einer auf drei Wochen verlängert hat, kam bei den Verantwortlichen schlecht an. Und auch sonst fehle es an Wertschätzung gegenüber dem Verein. Ihm fehle Lust und Motivation, heisst es.
Weiler habe zudem nach seinem vollen Gehalt, der Meisterprämie und und dem Halbfinalbonus für die Champions League gefragt. Das machte den Anschein, dass er den Verein frühzeitig verlassen wolle.
«Dieser Trainer hat es nicht verdient»
Vereinspräsident Mahmoud al-Khatib ist in der Ehre verletzt und stinksauer. «Dieser Trainer hat es nicht verdient, bei uns weiterzumachen. Er kennt scheinbar den Wert von Al Ahly nicht, dem grössten Verein in Afrika», sagt al-Khatib gegenüber dem Newsportal almasryalyoum.com.
Der Vorwurf ist happig: René Weiler sei nicht mit voller Professionalität bei der Sache. Der Erfolg von Al Ahly sagt das Gegenteil. Aber darum geht es längst nicht mehr.