Der Fussball in Österreich wird auch dieses Jahr von Red Bull Salzburg dominiert, auch wenn zuletzt die Leistungen etwas schwankten. Für das Team von Trainer Marco Rose ist sogar ein Triple möglich. Doch im Europa-League-Achtelfinale wartet ein sehr harter Brocken.
Zlatko Junuzovic (l) und Trainer Marco Rose absolvieren mit RB Salzburg bisher eine erfolgreiche Saison. Foto: EXPA/Stefan Adelsberger/APA
Zlatko Junuzovic (l) und Trainer Marco Rose absolvieren mit RB Salzburg bisher eine erfolgreiche Saison. Foto: EXPA/Stefan Adelsberger/APA - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Losglück hat Red Bull Salzburg dieses Jahr in der Europa League sicher keines gehabt.
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Schon in der Gruppenphase warteten in Celtic Glasgow, Rosenborg BK und RB Leipzig schwere Gegner.

Es folgten der Champions-League-Absteiger FC Brügge und nun mit dem SSC Neapel einer der Favoriten auf den Titel. «Die sind knapp aus einer Hammergruppe in der Champions League ausgeschieden, die haben enorme Qualität», sagt Zlatko Junuzovic. Der 31 Jahre alte Ex-Bremer spielt seit dieser Saison für Salzburg und sagt: «Es ist alles möglich, auch wenn Napoli schon der Favorit ist.»

Doch verstecken müssen sich die Roten Bullen aus Salzburg sicher nicht, bisher liegt eine erneut beeindruckende Saison hinter ihnen. Die Niederlage im Hinspiel des Europa-League-Sechzehntelfinals gegen den FC Brügge war die erste in der gesamten Saison. Dass schon kurz danach die erste Saisonniederlage in der Bundesliga folgte, gab dem Rückrundenstart nur einen kleinen Makel. Wären der Vorsprung und die Dominanz nicht so gross, wäre die Kritik wohl härter ausgefallen.

«Es ist alles nicht so selbstverständlich, wie es scheint», sagt Junuzovic, der zuletzt verletzt ausfiel, für das Hinspiel gegen Neapel aber wohl rechtzeitig fit wird. «Es ist so, dass wir in jedem Spiel maximale Leistung bringen müssen, weil jeder uns schlagen will.» Die Niederlage in der Bundesliga kam daher «vielleicht auch zum richtigen Zeitpunkt, damit wir jetzt merken, dass wir noch mehr an die Grenzen gehen und die maximale Leistung abrufen müssen», sagte Junuzovic der Deutschen Presse-Agentur.

Gegen Neapel - derzeit Tabellenzweiter in der Serie A - wird das erst recht nötig sein. «So wie wir drauf sind, geht da möglicherweise etwas für uns an zwei guten Tagen», sagte Salzburgs Trainer Marco Rose nach dem 3:0-Erfolg am Wochenende gegen den Wolfsberger AC.

Rose betreut die Salzburger nun in der zweiten Saison - und seine Bilanz ist mehr als gut. In insgesamt 98 Spielen kassierten die Bullen unter ihm nur acht Niederlagen. Im eigenen Stadion sind sie unter Rose gar noch ungeschlagen. Die Folge: In der österreichischen Bundesliga liegen die Bullen mit deutlichem Vorsprung an der Tabellenspitze und haben damit beste Chancen auf den Titel. Im Halbfinale des ÖFB-Cups wartet derweil mit dem Grazer AK ein Gegner aus der Regionalliga - der dritthöchsten Spielklasse in der Alpenrepublik. Für die nationalen Titel ist RB also klarer Favorit. Schlagen die Salzburger nun Neapel, ist sogar ein Triple möglich.

«Er hat einen guten Mix gefunden, wie er mit den Spielern umgehen kann», sagt Junuzovic über seinen Trainer. Im Vorjahr führte Rose die Salzburger bereits in das Halbfinale der Europa League, erst nach Verlängerung flogen die Bullen aus dem Wettbewerb.

Die guten Leistungen wecken aber natürlich Begehrlichkeiten. Vor allem bei der TSG 1899 Hoffenheim ist Rose als Nachfolger von Julian Nagelsmann im Gespräch. Sein Vertrag in Österreich läuft im Jahr 2020 aus, Red-Bull-Konzernchef Dietrich Mateschitz hat aber bereits angekündigt, dass er eine vorzeitige Vertragsverlängerung begrüssen würde. «Wir werden alles versuchen, um Marco Rose zu halten», sagte Mateschitz kürzlich den «Salzburger Nachrichten».

«Wir wissen über seine Qualitäten, wissen aber auch, dass er auch ausserhalb von Österreich begehrt ist.» Sollte Rose in Salzburg bleiben, könnte er ein neues Kapital aufschlagen - und mit ein bisschen Glück endlich auch in der Champions League antreten.

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