Schweizer Nati: Coach Yakin schwärmt von Co-Trainer Contini
Nach der mühsamen EM-Quali versprüht die Schweizer Nati wieder mehr Zuversicht. Das «neue» Nationalteam wird am Samstag gegen Dänemark auf die Probe gestellt.
Das Wichtigste in Kürze
- In Spanien bereitet sich die Nati auf die Testspiele gegen Dänemark und Irland vor.
- Co-Trainer Giorgio Contini hat sich hervorragend in die Mannschaft eingefügt.
- Gegen die Dänen (Samstag, 20 Uhr) wird die Schweiz womöglich mit Dreierkette auflaufen.
Die Pause hat den Spielern der Schweizer Nati sichtlich gutgetan. Der enttäuschende Abschluss der Qualifikation mit den erknorzten Unentschieden gegen Israel und Kosovo (zwei 1:1) sowie der Niederlage in Rumänien (0:1) konnte in den vier Monaten verdaut, der Fokus neu gerichtet werden.
Der Zusammenzug der Schweizer Nati steht ganz im Zeichen des Sprichworts: Neues Jahr, neue Chance.
«Es haben sich alle gefreut, sich wieder zu sehen», sagt Noah Okafor, der an der Pressekonferenz hervorhebt, wie gut die Vorbereitung in La Manga spezifisch für das Teambuilding war. Zudem hatten mehrere Spieler während der Woche auf die «gute Intensität» in den Trainings hingewiesen.
«Als wären wir nie getrennt gewesen»
Auch Nationaltrainer Murat Yakin zeigte sich zufrieden mit der Woche in der Region Murcia, wo er erstmals seit 2012 wieder gemeinsam mit Giorgio Contini auf dem Platz stand. Das Duo mit Jahrgang 1974 hatte beim FC Luzern eine turbulente Zeit mit vielen Erfolgen, aber auch einem jähen Ende.
«Zwischen uns war es, als wären wir nie getrennt gewesen», hielt Yakin fest. «Wir kennen uns und schätzen uns sehr. Er ist eine grosse Unterstützung für mich.»
Contini ist mit ein Grund, weshalb man rund um das Team einen frischen Wind wahrnimmt. Er steht sinnbildlich dafür, Vergangenes hinter sich zu lassen und den Blick nach vorne zu richten.
Mit Dänemark, ebenfalls EM-Teilnehmer, wartet ein anderer Gegner zuletzt. Nachdem die Schweizer in der Qualifikation oft auf Teams getroffen sind, die sich auf die Defensive fokussieren und ihre Chancen mit Konterangriffen suchen, folgt nun ein Kontrahent, der mehr fürs Spiel machen wird.
Yakin jedenfalls sieht viele Parallelen zwischen seinem und dem dänischen Team. «Die dänischen Spieler sind in guten Ligen vertreten. Das Team hat eine ähnliche Spielweise und ähnliche Ideen bei den Standards.»
Die Qualifikationsgruppe für die EM schloss «Danish Dynamite» auf dem 1. Platz ab – punktgleich mit Slowenien. Dabei konnten die Dänen vor allem auf ihre Heimstärke zählen; aus ihren fünf Spielen in der Hauptstadt Kopenhagen holten sie das Punktemaximum.
Wie schwierig es ist, in Dänemark zu gewinnen, weiss auch die Schweizer Nati, die gegen diesen Gegner auswärts noch ohne Sieg ist. Zuletzt gingen sie im Rahmen der EM-Qualifikationen 2019 sowie 1999 als Verlierer vom Kopenhagener Rasen.
Allgemein liegt der letzte Schweizer Sieg bereits 40 Jahre zurück. Unvergessen bleibt unter anderem das Aufeinandertreffen vor fünf Jahren in Basel, als sich die Schweiz nach einem 3:0-Vorsprung mit einem 3:3 zufriedengeben musste.
Schweizer Nati gegen Dänen mit Dreierkette?
Die Fragen vor dem Test in Dänemark drehten sich nicht zuletzt um das Spielsystem. Bei der Präsentation des Kaders hatte Yakin angedeutet, möglicherweise auf eine Dreierkette in der Abwehr zu wechseln. Ob er dies bereits gegen Dänemark versuchen wird, verriet der Nationaltrainer nicht. Er wies jedoch darauf hin, dass er von seinen Spielern sowieso erwarte, das System variabel auszulegen und es mitunter der Spielweise des Gegners anzupassen.
Während der Trainings hatte das Trainerteam wiederholt festgehalten, wie wichtig es sei, in der Mitte kompakt zu stehen, da die Dänen oft den Weg über die starken Zentralspieler suchen würden. Yakin ist sich sicher, dass sein Team mehr gegen den Ball wird arbeiten müssen als zuletzt. Das bringe auch Vorteile. «Man ist so konzentrierter, als wenn man die ganze Zeit im Ballbesitz ist.»
Obwohl er das Resultat als zweitrangig bezeichnet, weiss auch Yakin, dass das erste Spiel des Jahres mehr als ein blosser Testgalopp ist.
In Dänemark wird es darum gehen, die gute Stimmung der letzten Tage nicht gleich wieder zu gefährden, ehe der Zusammenzug der Schweizer Nati am Dienstag mit dem zweiten Testspiel gegen Irland in Dublin abgeschlossen wird.