Sepp Blatters dubiose Kleinspenden auf Kosten der Fifa
2016 ist Sepp Blatter als Präsident der Fifa zurückgetreten. Seine Machenschaften sind weitgehend vergangen, die Unordnung beseitigt – zum grossen Teil. Erst vor einem Monat haben die Nachfolger seines Regimes scheinbar dubiose Zahlungen des Wallisers gestoppt.
Sepp Blatter soll sich gemäss «Football Leaks» und dem «Tagesanzeiger» als spendabler Partner diverser Wohltätigkeitsveranstaltungen in der Schweiz erwiesen haben. 40'000 Franken sollen beispielsweise für den «Prix Walo» aufgebracht worden sein, gar 120'000 pro Ausgabe des Zürcher Zoofäschts. Neben den Veranstaltungen soll Blatter auch privaten Personen grosszügig unter die Arme gegriffen haben.
79 Millionen für engen Kreis
Das Wichtigste in Kürze
- Sepp Blatter hat als Fifa-Präsident diverse Veranstaltungen unterstützt.
- Zudem soll er viel Geld an enge Vertraute ausgeschüttet haben.
So wühlen sich Spezialisten durch Server und «finden ein 79-Millionen-Bonuskarussell rund um Blatters engsten Kreis», wie der «Tagesanzeiger» schreibt. Darunter ist auch die Witwe seines «einzigen Freundes», den Blatter je gehabt haben soll. Nach dem Tod von Nati-Trainer René Hüssy 2007 soll dessen Witwe Carla Hüssy monatlich eine Rente von 3000 Franken erhalten soll. Fast 11 Jahre lang halten die Zahlungen an, womit über 393'000 Franken ausgeschüttet worden sein sollen.
Gegenüber dem «Blick» äussert sich Carla Hüssy überrascht und ahnungslos: «Wie bitte? Ich habe eine Rente von der Fifa? Nein, davon weiss ich überhaupt nichts».
Unter dem neuen Präsidenten, dem auch nicht beide Hände reingewaschen sind, wie neuste Nachforschungen der «Football Leaks» zeigen, hat die Fifa weiterhin viel aufzuräumen. Man müsse ihre Charity-Aktivitäten «Grundlegend überarbeiten», heisst es in einem internen Memo.