Servette FC: Das ist die koreanische Sensation Jung-bin Park
Das Startelf-Debüt von Jung-bin Park beim Servette FC ist ein einziges, 69 Minuten langes Highlight-Video. Der Koreaner schreibt sein eigenes Fussball-Märchen.
Das Wichtigste in Kürze
- Schlug ein wie eine Granate: Jung-bin Park trifft im zweiten Spiel für Servette dreifach.
- Der Koreaner hat einen langen und beschwerlichen Fussball-Weg hinter sich.
- Über die deutsche Bundesliga und die dänische Zweitklassigkeit führte es ihn nach Genf.
Es ist so etwas wie ein modernes Fussball-Märchen, das Jung-bin Park da am Sonntag geschrieben hat. Erstmals steht der 24-jährige Südkoreaner bei seinem neuen Club Servette FC in der Startformation. Knapp 70 Minuten später, bei seiner Auswechslung, lässt er sich als Hattrick-Schütze feiern.
Ein bemerkenswerter Einstand im Trikot der Grenat, vor allem für jemanden, der vor drei Wochen noch arbeitslos ist. Im Sommer lief der Vertrag des in Busan geborenen Flügelstürmers bei Viborg aus. Glücklich geworden ist er in Dänemark nur privat. Im April heiratete er dort die Dänin Cecilie Næsager.
Von der Bundesliga in die dänische Zweitklassigkeit
Sportlich lief es für den ehemaligen U23-Nationalspieler Südkoreas dagegen nicht immer nach Wunsch. In 53 Spielen für Viborg kam er auf fünf Tore und zwei Vorlagen. Die Saison 2017/18 verpasste er als Folge eines Kreuzbandrisses fast vollständig. Seit dem Herbst des Vorjahres war Park bei den Grün-Weissen nur noch Ergänzungsspieler.
Dabei hatte die Laufbahn des Flügelflitzers so vielversprechend begonnen. Aus der Jugendabteilung von Chunnam wechselte er 2010 zum VfL Wolfsburg nach Deutschland. Bei den Wölfen durchlief er die Jugend-Mannschaften und wechselte 2013 leihweise zu Greuther Fürth. Für die Kleeblätter debütierte er als 18-Jähriger in der Bundesliga, kam immerhin auf neun Einsätze.
Von Fürth ging es weiter zum Karlsruher SC, aber so richtig rund lief es auch dort nicht. In zwei Spielzeiten resultierte aus nur sechzehn Einsätzen nur eine Torvorlage. Eine Luftveränderung war nötig, und sie folgte. Beim dänischen Erstligisten Hobro IK wurde Park zum Stammspieler.
Als Einzelkämpfer zum Servette FC
Nach einem Jahr bei Hobro wechselte Park zu Viborg – und mit den Grün-Weissen der Abstieg in die zweite Liga. Mit dem Kreuzbandriss im Sommer 2017 war der Tiefpunkt erreicht. 31 Spiele verpasste er bis zum Comeback zum Saisonende.
In der Folgesaison kam der Koreaner nur noch in der Hinrunde zu regelmässigen Einsätzen, danach blieb es bei Kurzauftritten. Im Juli 2019 lief der Vertrag aus, seither musste sich Park auf eigene Faust fithalten. Er arbeitete hart – und wurde belohnt. Im November schlug der Servette FC zu, stattete ihn mit einem Einjahresvertrag samt Option aus.
🖋Jung-Bin Park wechselt zu Servette und steht bereits am Samstag gegen den @FCBasel1893 zur Verfügung.
— Servette FC 🇨🇭 🇩🇪 (@ServetteFC_DE) November 18, 2019
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Gegen den FCZ zahlte er das Vertrauen zurück. Drei Treffer in einem Spiel – eine Premiere in der Karriere des Jung-bin Park. Wenn er diese Form hält, wird Servette FC die Option ziehen. Ob es den 24-Jährigen dann aber nicht bald wieder in eine grössere Liga zieht, ist fraglich.