Servette FC: Die Genfer Sehnsucht nach den guten alten Zeiten
Der Aufsteiger Servette FC ist das Überraschungsteam der noch jungen Super-League-Saison. Die Euphorie nimmt durch den ersten Saisonsieg gegen Luzern weiter zu.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Genfer sind zurück in der Super-League.
- Nach drei Runden ist der Servette FC weiterhin ungeschlagen.
- Das weckt Träume aus der guten alten Zeit.
Mit 17 Meistertiteln liegt Servette in der ewigen Rangliste hinter den Grasshoppers und Basel noch auf Platz 3. Doch die grossen Zeiten der Genfer liegen lange zurück.
1999 siegten die «Grenats» unter dem heutigen YB-Ausbildungschef Gérard Castella den letzten Meistertitel. 2001 gewannen sie unter Lucien Favre zum siebten und letzten Mal den Cup. Es folgten zwielichtige Präsidenten sowie finanzielle und sportliche Probleme, die 2015 im Abstieg in die Promotion League gipfelten.
Nun sind die Genfer wieder zurück in der Super League - und nach drei Runden noch ungeschlagen. Der erste Saisonsieg gegen Luzern war der Lohn für die bislang sehr guten Leistungen.
Beim überraschenden 1:1 zum Auftakt gegen Titelverteidiger YB hätten sie gewinnen können. Und beim 0:0 gegen Sion hätten sie gewinnen müssen.
Servette FC muss «effizienter werden»
Dementsprechend zufrieden über die drei Punkte beim 1:0 gegen Luzern zeigte sich der Trainer Alain Geiger. Er hatte als Spieler in den Achtzigerjahren mit dem Servette FC Meisterschaft und Cup geholt. «Wir wollten unbedingt gewinnen», sagte der ehemalige Schweizer Internationale. «Und die Art und Weise, wie wir es getan haben, hat mir sehr gefallen.»
Servette erspielte sich ein gutes halbes Dutzend erstklassiger Chancen. Luzerns starker Keeper Marius Müller und Pech wie beim Lattenschuss von Miroslav Stevanovic, verhinderten einen höheren Sieg.
«Wir müssen im Abschluss effizienter werden», übte der Angreifer im Interview mit Teleclub Selbstkritik. «So viele Torchancen werden wir in der Super League nicht immer erhalten.» Auch Geiger sieht Verbesserungspotenzial.
Euphorie um Servette FC
Das Gleichgewicht zwischen Offensive und Defensive müsse noch besser werden. So verdient der Sieg gegen Luzern war, in mehreren Szenen war auch das Können von Keeper Jérémy Frick vonnöten.
Der Euphorie im Umfeld tut dies keinen Abbruch. Auch wenn erst drei Runden gespielt sind: Einen ersten Lohn für die bislang starken Auftritte erhalten der Aufsteiger und seine Anhänger am Samstag in Basel. Servette gastiert im St.-Jakob-Park zum Verfolgerduell.