Super League: Nur Basel und YB sind sorgenfrei
Mit Basel und YB stehen vor der 12. Runde der Super League die beiden Titelfavoriten an der Spitze. Bei der Konkurrenz dahinter herrscht derweil viel Unruhe.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor der 12. Runde der Super League stehen zwei Topteams an der Spitze.
- YB und Basel weisen bereits einen stattlichen Vorsprung auf.
- Das liegt aber auch daran, dass die Konkurrenz nicht zu glänzen vermag.
Es ist nicht so, dass Cupsieger Basel oder Meister Young Boys in der Meisterschaft auf Hilfe angewiesen wäre. Und doch erhalten die beiden Schweizer Topadressen im Klubfussball derzeit fremde Unterstützung, um ihre Vormachtstellung weiter zu festigen. Diese kommt nicht etwa vom Verband, sondern von der Konkurrenz, die an verschiedenen Fronten zu kämpfen hat: sportlich, strukturell, finanziell.
Rhone-Derby im Wallis, Klassiker in Zürich
Da sind die üblichen Verdächtigen wie der FC Sion. Dieser verlor nach überzeugendem Saisonstart mit Valon Behrami erst seinen vermeintlichen Starspieler und dann komplett den Faden. Auf sieben Pflichtspielsiege de suite folgten vier Niederlagen. In der Tabelle bedeutete die Baisse den Fall vom zweiten in den vierten Rang. Wer die Verhältnisse im Wallis kennt, weiss, dass Trainer Stéphane Henchoz sich nicht mehr viele Misserfolge wird erlauben können.
Für das Rhone-Derby reist mit Servette ein Team ins Wallis, das einen ähnlichen Saisonverlauf aufweist wie Sion. Nach dem Saisonstart mit Achtungserfolgen des Aufsteigers gegen YB (1:1), Luzern (1:0) und Thun (4:0) folgte der Bruch im September im Cup gegen die Grasshoppers (0:1). Seither hat das Team von Trainer Alain Geiger aus fünf Partien nur noch zwei Punkte geholt.
Dann ist da dieser wankelmütige FC Zürich, bei dem sich Sieg und Niederlage zuletzt die Waage hielten. Doch die Niederlagen hallten aufgrund ihrer Höhe allerdings intensiv nach. Gegen die zwei Topklubs resultierte für Ludovic Magnin aus den letzten vier Begegnungen ein Verhältnis von 0:15 Toren.
Magnin: «Alles probieren, das Spiel zu drehen»
Am Sonntag tritt mit dem FCB einer dieser gefürchteten Gegner im Letzigrund zum Vergleich an. Trotz der katastrophalen Bilanz will Magnin sein Team mutig nach vorne spielen sehen. «Selbst falls Basel 1:0 oder 2:0 führt, werden wir weiter hoffen. Und wir werden alles probieren, das Spiel zu drehen», sagte der 40-Jährige.
Aussergewöhnlich präsentiert sich die Ausgangslage bei Luzern und dem FC St. Gallen. Die Formkurve in der Ost- wie Innerschweiz zeigte zwar zuletzt nach oben. Dennoch droht von Nebenschauplätzen Unruhe in das auf dem Platz funktionierende Gebilde getragen zu werden.
«Unnötige Unruhe» in Luzern
Beim FCL sorgte vor dem Auswärtsspiel bei Neuchâtel Xamax zuletzt nicht primär der Fakt für Missgunst, dass mit Bernhard Alpstaeg, Samih Sawiris, Marco Sieber und Hans Schmid gleich vier Verwaltungsräte aus der FCL Holding AG ihren Rücktritt bekannt gaben. Viel mehr ärgerte man sich in Luzern darüber, dass die Informationen durch Indiskretionen an die Öffentlichkeit gelangten und so für «unnötige Unruhe» im Klub sorgten.
Bei St. Gallen, das aus den letzten sechs Spielen sogar mehr Punkte holte als die Branchenleader Basel und YB, musste Trainer Peter Zeidler an der Pressekonferenz im Vorfeld des Duells mit Lugano statt Fragen zur Taktik seines Teams solche zu den Finanzen des FCSG beantworten. Obschon das Defizit von 5,1 Millionen Franken, das grösstenteils auf Altlasten zurückzuführen ist, keinen Einfluss auf die Liquidität des Vereins hat, rückte die sportliche Edelleistung der letzten Wochen in den Hintergrund.