Super League: Schiri-Boss wünscht sich Ex-Profis, aber ...
Die Kritik an den Referees in der Super League reisst derzeit nicht ab. Schiri-Boss Daniel Wermelinger prüft eine spannende Idee, die hat aber einen Haken.
Das Wichtigste in Kürze
- Der SFV würde gerne ehemalige Profi-Kicker zu Schiedsrichtern ausbilden.
- Das Problem: Bislang hat sich niemand dazu bereiterklärt.
- Die Ex-Kicker «nur» im VAR-Room einzusetzen, ist nicht erlaubt.
Zuletzt vergeht keine Runde in der Super League, in der sich nicht mindestens ein Club über die Schiedsrichter beschwert. Besonders der FC Sion und der FC Basel hadern zuletzt häufig mit den Leistungen der Unparteiischen.
Häufig ist es Schiri-Boss Daniel Wermelinger, der Anfang Woche für die Leistungen seines Teams Rede und Antwort stehen muss. Doch der ehemalige Schiri erarbeitet in seiner Funktion auch mögliche Verbesserungsmöglichkeiten. Eine Idee, die bereits länger kursiert: Ex-Profis sollen nach der Karriere als Schiedsrichter tätig sein.
Schiri-Weg für ehemalige Profis in die Super League wäre vereinfacht
«Diese Forderung ist nicht neu. Ehemalige Fussballprofis bringen ein gutes Fussballverständnis mit», erklärt Wermelinger bei SRF. «Das würde helfen», ist er überzeugt. Das Problem: «Bislang haben wir keine definitive Zusage von ehemaligen Spielerinnen und Spielern erhalten.»
Dabei würde man dem «Schiri-Nachwuchs» sogar unter die Arme greifen – und das Verfahren deutlich beschleunigen. Normalerweise dauert es fünf bis zehn Jahre, ehe ein talentierter Schiedsrichter ein Challenge-League-Spiel leiten kann. Für Ex-Profis wäre dies bereits nach zwei bis drei Jahren möglich.
Warum setzt man Ex-Profis nicht einfach als VAR ein?
Und was wäre, wenn man die ehemaligen Profis nicht auf dem Platz, sondern im VAR-Room in Volketswil einsetzen würde? Dort könnten die früheren Kicker ihr Gespür und ihre Erfahrungen doch am besten einsetzen? Hier ist man offenbar nicht so flexibel.
«Nur Schiedsrichter der Super- und Challenge League können als VAR eingesetzt werden», so Wermelinger. Damit dürfte die Suche nach ehemaligen Profi-Kickern wohl noch eine Weile dauern.
Dass es mit dem Rollenwechsel erfolgreich funktionieren kann, beweist das Schweizer Eishockey. Der ehemalige Hockey-Profi Stefan Hürlimann (38) hat rund 600 Spiele in der höchsten Schweizer Liga absolviert. Aktuell ist er als Head-Schiri an der WM in Riga im Einsatz – und das erfolgreich.