Super League: Titel geht über YB & FCB – dieser Coach fliegt zuerst
Endlich rollt der Ball wieder! Heute startet die neue Saison in der Super League – hier kommen die Tipps der Nau.ch-Sportredaktion.
Das Wichtigste in Kürze
- Meister FCZ wird in der neuen Saison zum gejagten Team.
- YB und der FCB haben im Kampf um den Meistertitel aufgerüstet.
- Das sagt die Nau.ch-Sportredaktion zu den brennendsten Fragen vor dem Saisonstart.
Heute geht es los! Mit dem Kracher YB-FCZ (18 Uhr) startet die Super League in die letzte Saison vor der grossen Reform. Wie immer stellen sich vor dem ersten Spiel die wichtigen Fragen.
Wer wird Meister? Welcher Spieler wird zur grossen Überraschung, welcher Torschützenkönig? Welchem Club gehört am Saisonende die Rote Laterne und welcher Trainerstuhl wird als erster zum Schleudersitz?
Mischi Wettstein, Fussball-Chefreporter bei Nau.ch
«YB hat sich mit Ugrinic, Rrudhani und Itten top verstärkt und damit die Ambitionen als Titelfavorit Nummer 1 untermauert. Aufgepasst: Dem FC Basel mit Trainer Alex Frei traue ich so ziemlich alles zu. Allerdings nur, wenn noch ein Torschütze vom Dienst verpflichtet wird (oder ein eigener Stürmer explodiert).
FCL-Juwel Ardon Jashari (19) wird (wenn er nicht übermütig wird, sondern auf dem Boden bleibt) einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einer grossen Karriere machen. Bei der Torjäger-Frage bin ich unschlüssig: Genau dieser Cabral- oder Siebatcheu-Typ fehlt mir noch bei den Top-Mannschaften. Ob YB-Rückkehrer Nsame nochmals durchstartet?
Die Laterne der Liga ist für Winterthur reserviert. Schleudersitz Nummer 1 ist immer der Trainer im Wallis, egal wie er heisst. Aber auch für GC-Trainer Contini ist ein erfolgreicher Saisonstart wichtig, damit Ruhe im grossen chinesischen Konstrukt herrscht.»
Micha Zbinden, Chefredaktor bei Nau.ch
«YB wird den Titel zurückholen. Sie sind Transfersieger, haben die beste Qualität im Kader und – ganz wichtig - wieder den nötigen Biss. Cedric Itten wird aus dem Kollektiv herausstechen und Torschützenkönig. Die Rote Laterne geht nach Zürich zu GC. In diesem Chaos zu arbeiten, ist nicht einfach. Möglich, dass Trainer Giorgio Contini bald einmal genug hat.»
Christoph Böhlen, stv. Sportchef bei Nau.ch
«YB ist als Meister die logische Wahl, sofern die Berner die Verletzungshexe aus der Vorsaison loswerden. Falls nicht, traue ich dem FC Lugano die Rolle als Überraschungsteam zu. Apropos Überraschung: Die beiden Ex-Aarauer Randy Schneider (20, FCSG) und Donat Rrudhani (23, YB) werden auch in der Super League verzücken. Die Torjägerkrone geht ans Rheinknie, Zeki Amdouni (21) ist ein Top-Transfer. Am Tabellenende kommt es zur grossen Überraschung: Bei Servette klaffen Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander. Das mündet in Platz 10 – und der Trennung von Alain Geiger.»
Mathias Kainz, Sport-Redaktor bei Nau.ch
«Der Meister heisst wieder YB, weil die Berner aktuell die kompletteste Mannschaft haben. Und auch für den Überraschungs-Spieler der Saison bleibe ich in Bern. Fabian Rieder ist ohnehin schon Stammspieler bei YB, aber diese Saison wird er ein absoluter Schlüsselspieler. Im Tabellenkeller wähle die naheliegende Option: Als Aufsteiger hat man es immer schwer. Der Trainerwechsel hilft auch nicht – deshalb Winterthur. Apropos Trainer: Ist es ein Schleudersitz, wenn der Coach selber geht? Ich glaube, GC-Contini schmeisst den Bettel hin.»
Andrea Schüpbach, Sport-Redaktor bei Nau.ch
«Der FCZ wird entthront, YB muss sich mit Rang zwei zufriedengeben, Meister wird der FCB! Frei machts wie 2009: Damals kehrte der BVB-Stürmer nach Basel zurück, Rotblau setzte zur grossen Titel-Serie an. Der 42-Jährige weiss, welche Worte es jetzt in der Kabine braucht. Und auch die Überraschung der Saison wird in Basel zu bewundern sein. Kurz nach seinem 16. (!) Geburtstag verpflichtete der FCB Adriano Onyegbule von RB Leipzig. In seinem ersten Einsatz gegen Xamax trifft der deutsche U-Nationalspieler. Das Mega-Talent wird seine Chance auch in der Liga bekommen – und begeistern. Weil aller guten Dinge drei sind, wandert auch die Torjägerkanone nach Basel. Zeki Amdouni (21) traf bereits in seiner ersten Super-League-Saison zwölf Mal – und das im Trikot des Absteigers. Die Antworten zur Roten Laterne und zum Schleudersitz findet man übrigens im Wallis.»
Matthias Neuhaus, Sport-Redaktor bei Nau.ch
«Der FCZ muss mit Ousmane Doumbia und Assan Ceesay wichtige Spieler ziehen lassen. Darum kehrt YB auf den Thron zurück, die Berner haben sich am besten verstärkt. Einer dieser Neuzugänge wird zur Überraschung der Saison: Filip Ugrinic (23) macht in Bern den nächsten Schritt und wird sogar zum Nati-Thema für die WM in Katar. Die Rote Laterne geht in dieser Saison an den FC Sion. Dem Chaosclub aus dem Wallis wird diesmal auch ein Schlussspurt nicht reichen. Und: Der grösste Schleudersitz befindet sich in diesem Jahr beim Meister. Das Breitenreiter-Erbe ist riesig, Franco Foda (56) steht unter grossen Druck, das wird schwierig.»
Pascal Moser, Sport-Redaktor bei Nau.ch
«So langweilig es klingt: YB wird sich den Titel sichern, auch dank den Toren von Neuzugang Cédric Itten (25). Der wird nämlich Torschützenkönig. Dafür kommt der Aufsteiger der Saison aus Basel: Zeki Amdouni (21) wird beim FCB durch die Decke gehen. Im Kampf gegen die Rote Laterne sehe ich schwarz beim Aufsteiger: Für den FC Winterthur wird trotz Aufstiegseuphorie nichts zu holen sein. Dafür steht der wackeligste Trainerstuhl bei GC.»