Titel-Zweikampf Liverpool vs. Manchester City auf der Zielgeraden

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Köniz,

In der letzten Runde kommt es in der englischen Premier League zum spannenden Fernduell zwischen Titelverteidiger Manchester City und dem Tabellenzweiten Liverpool.

Kann sich Xherdan Shaqiri (Bildmitte) bald auch über den englischen Meistertitel freuen?
Kann sich Xherdan Shaqiri (Bildmitte) bald auch über den englischen Meistertitel freuen? - sda - KEYSTONE/EPA/PETER POWELL

Das Wichtigste in Kürze

  • Liverpools Trainer Jürgen Klopp war vor dem spannenden Meisterschafts-Showdown der Premier League bestens gelaunt.

Nach dem sensationellen 4:0-Sieg von Liverpool mit Xherdan Shaqiri gegen Barcelona und dem Einzug in den Champions-League-Final hofft der Trainer, dass seine Reds am Sonntag noch einmal jubeln dürfen.

«Das war eine Woche voller grosser Fussballmomente», sagte Klopp am Freitag, «wenn es am Wochenende für uns noch einen grossen Fussballmoment gäbe, wäre das schön. Die Woche ist noch nicht vorbei.» Dabei grinste der 51-Jährige schelmisch. Im Fernduell mit Titelverteidiger Manchester City ist sein Team allerdings auf einen Patzer des Tabellenführers angewiesen.

Das berauschende Comeback gegen das Barça-Starensemble um Lionel Messi nach der 0:3-Pleite im Hinspiel hat zwar für euphorische Stimmung in Anfield gesorgt, die Ausgangslage ist vor dem dramatischen Liga-Finale aber unverändert. «Es ist immer noch schwierig, Meister zu werden», betonte Klopp. «Das einzige, was wir tun können, ist das Spiel zu gewinnen.» Gegen den starken Aufsteiger Wolverhampton Wanderers wird es aber nicht leicht. Der Tabellensiebte erwies sich in dieser Saison mehrfach als Favoritenschreck - auch für die Reds, die im FA Cup mit 1:2 bei den Wolves scheiterten.

Titelverteidiger Man City hat im Fernduell auswärts bei Brighton & Hove Albion die vermeintlich leichtere Aufgabe. Bei nur einem Punkt Vorsprung auf Liverpool müssen die Citizens aber unbedingt gewinnen. «Das wird ein harter Tag, das ist sicher», sagte City-Stürmer Raheem Sterling, der mit 17 Liga-Toren massgeblichen Anteil an einer weiteren überragenden Saison hat. Und Sterling stellte klar: «Wir wissen, dass Brighton nicht nur rumsitzen wird und uns Tore schiessen lässt.»

Die Gastgeber sind alle Abstiegssorgen los und können zuhause befreit aufspielen. Schon am vergangenen Wochenende erwies sich Brighton als Spielverderber und machte mit dem 1:1 bei Arsenal die letzten Hoffnungen der Gunners auf einen Champions-League-Platz zunichte.

Nach dem vorzeitigen wie bitteren Champions-League-Aus ist der Gewinn der Meisterschaft für Citys Trainer Pep Guardiola quasi Pflicht. Der Druck liegt also bei Man City. Zuletzt wirkte der Trainer beinahe dünnhäutig. Nach dem glücklichen 1:0-Sieg bei Leicester City am Montag versuchte er, seine Mannschaft zum Underdog zu erklären.

«Viele Leute, die Medien haben erwartet, dass Liverpool den Titel am Ende gewinnt», sagte Guardiola beim Radiosender talkSPORT und unterstellte einen angeblichen «Wunsch» der Medien, dass die Reds triumphieren. «Tut mir leid für diese Leute, dass es in unserer Hand liegt.»

Seine Aussage sorgte in einigen britischen Medien für Unverständnis und Verärgerung, galt City doch fast die gesamte Saison als Favorit. «Auch als Liverpool mit sieben Punkten Vorsprung vor den Rivalen an der Tabellenspitze stand, wurde noch nicht »erwartet«, dass sie den Titel gewinnen», widersprach das Fussballportal «Goal». Schliesslich gab es immer wieder Zweifel daran, dass Klopps Elf, die bei Man City die einzige Niederlage in dieser Premier-League-Saison kassierte, bis zum Schluss mit dem Meister mithalten kann.

Sollten beide Teams ihre Spiele gewinnen, würde Manchester City die Saison als Champion mit 98 Punkten abschliessen. Liverpool hätte 97 Zähler und damit mehr als jeder Premier-League-Meister zuvor - mit Ausnahme von City, das in der letzten Saison erstmals die 100-Punkte-Marke erreichte. Dass die Meisterschaft am letzten Spieltag entschieden wird, ist ein würdiger Abschluss einer der spannendsten Meisterschaftskämpfe in England seit Jahren. Den Titel hätten Guardiola und Klopp gleichermassen verdient. Jubeln kann am Ende aber nur einer.

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