Ein Gremium der Uefa kommt am Sonntag unter Aleksander Ceferin zusammen, um mehrere dringende Punkte auf ihrer Agenda zu entscheiden.
Ein Schiedsrichter steht am Spielfeldrand.
Wegen Fehlentscheidungen werden Videobeweise konsultiert. - afp-fuba_pics

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Exekutivkomitee der Uefa diskutiert die frühzeitige Einführung des Videobeweises.
  • Auslöser sind mehrere Fehlentscheide in der Champions League in der letzten Zeit.
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Videobeweis in der Champions League und dritter Europapokal-Wettbewerb: Das Exekutivkomitee der Europäischen Fussball-Union (Uefa) wird bis Montag richtungweisende Entscheidungen auf den Weg bringen. Abgestimmt werden soll in Dublin über die Einführung des «VAR» (Video Assistant Referee) wohl spätestens zum Halbfinale (30. April bis 8. Mai 2019) der Königsklasse, in der es zuletzt zu mehreren Fehlentscheidungen der Schiedsrichter gekommen war.

Unter anderem Manchester Citys Star-Teammanager Pep Guardiola hatte sich zuletzt vehement für den vorzeitigen Einsatz der Technik ausgesprochen. Bislang war die Einführung des Videobeweises erst ab der kommenden Spielzeit in der Champions League geplant. Uefa-Präsident Aleksander Ceferin, der mit seinen Delegierten am Sonntag (ab 18 Uhr) und Montag (ab 10 Uhr) zusammenkommt, hatte zuvor immer wieder Zweifel geäussert, ob die VAR-Systeme wirklich schon ausgereift seien.

Profitieren würde die Uefa davon, dass die Stadien der «üblichen Verdächtigen» in der K.o.-Runde der Königsklasse aus den Top-Ligen Spanien, England, Deutschland und Italien bereits mit entsprechenden Kamerasystemen ausgerüstet sind. Das gilt auch für die Arena von Atletico Madrid, wo am 1. Juni 2019 das Finale angepfiffen wird.

Weiterer Wettbewerb kommt

Unter dem Tagesordnungspunkt «Format und Eintrittsliste für den Zyklus 2021-24» wird das Gremium, dem auch DFB-Präsident Reinhard Grindel angehört, zudem erneut über den dritten Wettbewerb unterhalb der Champions League und Europa League diskutieren, der ab der Spielzeit 2021/2022 eingeführt werden soll. Einen Namen gibt es noch nicht. Möglicherweise wird eine finale Entscheidung aber bis zur Exko-Sitzung vor dem Uefa-Kongress am 7. Februar 2019 vertagt, bei dem Ceferin ohne Gegenkandidat zur Wiederwahl antreten wird.

Abseits der Agenda dürfte das Exekutivkomitee auch das angespannte Verhältnis zum Weltverband Fifa diskutieren. Die Uefa hatte sich zuletzt mit allen Kräften gegen die Verkaufs- und Expansionspläne von FIFA-Präsident Gianni Infantino gewehrt, der seine Wiederwahl beim Weltverbands-Kongress am 5. Juni 2019 anstrebt.

«Wir werden das Votum der Uefa bei der nächsten Wahl des Fifa-Präsidenten 2019 abstimmen, wenn die Kandidatenlage klar ist», hatte Grindel zuletzt gesagt. Angesichts der Differenzen zwischen Uefa und Fifa müsste der Europa-Verband eigentlich einen eigenen Gegenkandidaten ins Rennen schicken, um den Druck weiter verstärken zu können.

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