Wie lange darf Magnin noch verlieren, Herr Canepa?
Drei Spiele, ein Punkt, letzter Tabellenplatz. Der FC Zürich erlebt einen denkbar schlechten Saisonstart. Präsident Ancillo Canepa beantwortet wichtige Fragen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der FC Zürich steht nach drei Spielen am Ende der Super-League-Tabelle.
- Zweimal war das Team von Ludovic Magnin einem Sieg nahe.
- FCZ-Präsident Ancillo Canepa zweifelt nicht an den Qualitäten seines Trainers.
Der FCZ hat punktemässig einen miserablen Saisonstart hingelegt. Ein erzieltes Tor, ein Punkt, Tabellenschlusslicht der Super League. Die Resultate entsprechen aber nicht der gezeigten Leistung. In allen drei Spielen war man nahe am Sieg.
Auch beim Saisonauftakt gegen Lugano: Mehr Ballbesitz und 16:12 Torschüsse. Dennoch verliert das Team von Ludovic Magnin mit 0:4 gegen die Tessiner.
Penalty verschossen und gegen dezimiertes Sion verloren
Ebenfalls sinnbildlich für die bisherige Spielzeit war die Partie im Tourbillon beim FC Sion. Beim Stand von 1:1 verschiesst der kurz zuvor eingewechselte Benjamin Kololli einen Penalty. Die Sittener sind ab der 71. Minute nur noch zu zehnt, gewinnen aber am Schluss dank einem Kasami-Doppelpack mit 3:1.
Die Leistungen stimmen, die Resultate nicht. Präsident Ancillo Canepa hat im Interview mit Nau über seinen bisherigen Eindruck und die Zukunft von Ludovic Magnin gesprochen.
Nau.ch: Ein Saisonstart des Grauens – was läuft schief, Herr Canepa?
Ancillo Canepa: Punktemässig ist das so. Aber mit etwas mehr Wettkampfglück hätte es auch anders laufen können. Aber kapitale individuelle Fehler wie in Sion werden bestraft.
Nau.ch: Der Wahnsinn an der Geschichte – der FCZ könnte alle drei Spiele gewinnen. Ihre Einschätzung dazu?
Canepa: Das sehe ich auch so. Sehr schade, die Mannschaft hätte aufgrund ihrer Leistungen sicherlich mehr verdient.
Nau.ch: Wo müssen die Hebel angelegt werden?
Canepa: Wir müssen bei der Auswertung der Chancen effizienter werden und vor allem auch die Konzentration während den vollen 90 Minuten aufrecht erhalten. Offensiv wie auch defensiv.
Nau.ch: Xamax und St.Gallen heissen die nächsten Gegner, beide zu Hause. Fordern Sie sechs Punkte?
Canepa: Es ist nicht nötig, etwas zu fordern. Wir alle wissen, worum es bei den nächsten zwei Heimspielen geht.
Nau.ch: Der Trainer ist im Misserfolg das schwächste Glied – wie lange darf Magnin noch verlieren?
Canepa: Nach nur drei, teilweise sogar guten Spielen, diese Frage zu stellen, ist nicht opportun.
Nau.ch: Diese Frage musste ich stellen, ich stimme Ihnen zu. Glauben Sie daran, dass er die Mannschaft wieder auf die Erfolgsstrasse bringt?
Canepa: Selbstverständlich.
