Wie Polen die Fifa-Weltrangliste austrickste
Die Platzierungen einzelner Nationalmannschaften auf der Fifa-Weltrangliste verblüffen immer wieder Fussballfans. Dies liegt daran, dass einige Teams die Schwächen des Ranking-Systems ausnutzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Gruppenauslosung der WM 2018 entscheidet erstmals die Fifa-Weltrangliste allein, wer von welchem Topf aus ins Rennen geht.
- Die Rangliste hat jedoch ihre Schwächen, die manche Teams ausnutzen.
- Die polnische Nationalmannschaft schaffte es dank dem Verzicht auf Freundschaftsspiele und einer starken Quali in den WM-Lostopf eins.
Bei der Gruppenauslosung der WM 2018 entscheidet erstmals die Fifa-Weltrangliste allein, wer von welchem Topf aus ins Rennen geht. Doch das Ranking sorgt in der Fussballwelt schon lange für Diskussionsstoff. Immer wieder hat der Fussballfan das Gefühl, dass einige Nationalmannschaften zu gut oder zu schlecht platziert sind. Das liegt daran, dass manche Teams Schwächen im Ranking-System ausnutzen.
«P = M x I x T x C» heisst die magische Formel der Fifa-Weltrangliste. «P» steht für die Punktzahl, die eine Mannschaft in der Weltrangliste für ein Spiel erhält. Faktor «M» steht für Sieg, Unentschieden oder Niederlage. «I» beschreibt die Wichtigkeit einer Partie von Test- bis WM-Spiel. Die beiden letzten Faktoren sind Weltranglistenpositionierung («T») und Konföderation («C») des Gegners. Doch wie nutzen Teams diese Formel aus?
Verzicht auf Testspiele
Dazu soll die polnischeNationalmannschaft als Beispiel dienen. Nebst einer starken Quali mit 25 Punkten aus zehn Spielen verzichteten die Polen im letzten Qualifikations-Monat komplett auf Testspiele. Denn: Die Gesamtpunktzahl eines Landes in der Weltrangliste ergibt sich aus dem Punkteschnitt der letzten vier Jahre; wobei die letzten zwölf Monate mit 100, die drei Jahre zuvor mit 50, 30 beziehungsweise 20 Prozent in die Wertung eingehen.
Zudem geben Niederlagen allgemein keine Punkte. Deswegen ist es «sinnvoller» kein Testspiel zu absolvieren als eines zu verlieren. Und: Bei Freundschaftspartien gilt der Faktor eins und bei Qualifikationsspielen der Faktor zweieinhalb für die Weltranglistenformel. So erreichte Polen am Ende der Quali den sechsten Platz und einen Platz im höchsten WM-Lostopf.