YB: Das sind die Sorgenkinder – und die wenigen Lichtblicke
Zwei Spiele, null Punkte: Der Start in die Saison ist YB missglückt. Etliche individuelle Fehler verpatzen die beiden ersten Spiele von Trainer Patrick Rahmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit 1:3 verliert YB bei Servette, es ist die zweite Niederlage im zweiten Spiel.
- Pechvogel Anel Husic verschuldet Sekunden nach seiner Einwechslung den dritten Treffer.
Meister YB legt einen veritablen Fehlstart hin: Unter Trainer Patrick Rahmen verlieren die Berner nach dem Heimspiel gegen Aufsteiger Sion (1:2) auch das Spiel in Genf (1:3). Als Sinnbild für den schlechten Auftakt gibt es einige Kandidaten – eine Auswahl:
Da wäre Meschack Elia (26). Der Stürmer spielt bereits seit 2020 bei YB, ist mit seiner Schnelligkeit eine Waffe. Spätestens seit den Auftritten in der Champions League wurde ein Transfer in eine grössere Liga erwartet.
Doch die ersten beiden Saisonspiele zeigen, woran es beim Nationalspieler der DR Kongo oftmals hapert: Sowohl gegen Sion als auch in Genf vergibt er eine Grosschance. Im Heimspiel jagt er den Ball aus wenigen Metern über das Tor. Gegen Servette verpasst er den Anschluss aus nächster Distanz gleich dreimal.
Bitter verläuft der Saisonstart für den jungen Miguel Chaiwa. Gegen Sion rückt der 20-Jährige für den verletzten Niasse in die Startelf.
Er macht seine Sache als Sechser gut, ist einer der Lichtblicke bei der Heimniederlage. Im Spiel gegen Servette darf er wieder ran – und zollt Tribut. Chaiwas Spiel ist fehlerhaft, ihm unterlaufen viele Ballverluste.
Als Sündenbock darf man das Talent nicht abstempeln – aber dass er das Zentrum zusammenhalten soll, ist (noch) zu viel verlangt. Zumal Nebenmann Filip Ugrinic noch nicht in der Form der Vorsaison ist.
Dazu kommt, dass die hochveranlagten Darian Males und Kastriot Imeri noch immer nicht gezündet haben. Und Joel Monteiro kaum Akzente setzt – und defensiv patzt
Anel Husic sorgt für Sorgenfalten bei YB
Doch der derzeit grösste Pechvogel bei YB ist Anel Husic (23)! In Abwesenheit von Ali Camara und Loris Benito wird er in der Vorbereitung forciert, zeigt gute Auftritte. Seit dem Saisonstart hat der Ex-U21-Nationalspieler aber die Seuche am Hals.
Gegen Sion steht eine missglückte Kopfballabwehr am Ursprung des Ausgleichs, bei dem Goalie von Ballmoos nicht gut aussieht. Beim Sion-Siegestor lässt er sich von Torschütze Chouaref überlaufen. Doch der «Super-GAU» unterläuft ihm in Genf:
Fünf Minuten nach dem Anschlusstreffer durch Cedric Itten wird Husic eingewechselt. Wenige Sekunden später köpfelt er den Ball unbedrängt in den Lauf von Stevanovic, beim anschliessenden Zweikampf verschuldet er einen Penalty. Das 1:3 erstickt die kleine Hoffnung auf Punkte, die nach dem Itten-Tor entstanden war.
Jetzt wartet bereits die nächste schwierige Aufgabe auf YB: Das Auswärtsspiel beim FC St.Gallen, nicht gerade das Lieblingsterrain der Berner. Will das Team von Patrick Rahmen die ersten Punkte holen, müssen in erster Linie die vielen individuellen Fehler abgestellt werden.
Lichtblicke: Zoukrou, Itten & das Transferfenster
Und es gibt durchaus Lichtblicke – trotz des schwachen Saisonstarts: Innenverteidiger Tanguy Zoukrou (21) deutet sein grosses Potenzial gegen Servette einige Male an. Neben einem erfahrenen Abwehrchef wie Camara oder Benito dürfte er sich gut entwickeln.
Zudem trifft Cedric Itten (27) erstmals in dieser Saison. In der Vorbereitung ging er leer aus, gegen Sion bewirkte er nach seiner Einwechslung wenig. Je früher der YB-Stürmer Fahrt aufnimmt, desto besser für das Rahmen-Team.
Und zu guter Letzt: Das Transferfenster ist noch wochenlang geöffnet. Nach den ersten beiden Auftritten ist es gut möglich, dass man bei YB die Kaderstruktur doch noch mal überdenkt. Ein erfahrener Sechser mit Führungsqualitäten würde dem Team nicht schaden, will man seinen Zielen nicht früh in der Saison hinterherhinken.