YB: Fünf Gründe, warum der Meister heute Thun die Daumen drückt
Das Wichtigste in Kürze
- Der FC Thun kämpft heute im Heimspiel gegen Vaduz um den Klassenerhalt.
- Meister YB dürfte dem Kantonsrivalen die Daumen drücken.
- Gleich fünf Gründe erklären, warum die Berner auf den Klassenerhalt des FC Thun hoffen.
Auf den FC Thun wartet heute Abend (18.15 Uhr) in der Stockhorn-Arena eine Herkules-Aufgabe.
Wollen die Berner Oberländer in der Super League bleiben, müssen sie einen 0:2 Rückstand gegen Vaduz drehen. Ein Verein wird ihnen dabei besonders die Daumen drücken: Kantonsrivale YB! Das hat seine guten Gründe.
Wer spielt in der nächsten Saison in der Super League?
Erstens: Die Freundschaft der beiden Sportchefs Christoph Spycher und Andres Gerber. Die beiden kennen und schätzen sich seit gemeinsamen Zeiten bei GC.
Spychers YB lockt in den letzten Jahren Spieler wie Sanogo, Fassnacht, Lauper oder Spielmann aus dem Oberland in die Bundesstadt. Die (hohen) Transfererlöse helfen im Gegenzug Thun dabei, das Loch in der Kasse zu stopfen.
Zweitens: Nicht selten hat YB in den letzten Jahren Spieler bei Thun leihweise «parkiert». Spielt der FCT in der Super League, sammelt dieser wertvolle Spielpraxis. Und hat damit bei YB eine grössere Chance auf den Durchbruch. Sogar Marco Wölfli hat so Erfahrung gesammelt.
Auch Thun profitiert, weil ein Leihspieler das Budget nicht gross belastet.
Drittens: 30 Kilometer liegen zwischen den beiden Clubs – klar, gibt es da persönliche Verbindungen. Bei den Berner Oberländern haben Joss, Bertone, Castroman und Trainer Schneider eine Vergangenheit in Gelbschwarz.
Die YB-Cracks Wölfli, Bürgy, Spielmann, Fassnacht und Lauper spielten allesamt für den FC Thun. Es bestehen enge Freundschaften unter den Spielern – und seinen Freunden wünscht man bestimmt keinen Abstieg in die Challenge League.
Derby gegen Thun bringt YB volle Hütte
Viertens: Das Stadion Wankorf ist bei einem Derby oftmals ausverkauft – oder zumindest gut gefüllt. Sollten nach der Corona-Zeit wieder normale Bedingungen herrschen, spült ein Heimspiel gegen Thun einen grossen Batzen in die YB-Kasse.
Ganz im Gegensatz zu einem Spiel gegen Vaduz: Das Ländle-Team brachte im April 2017 ganze 13 (!) Auswärtsfans mit nach Bern. Da lohnt es sich nicht einmal, den Bierstand zu öffnen.
Fünftens: Erfolgstrainer Gerardo Seoane könnte nach der kommenden Saison den Schritt in eine grosse Liga wagen. Als Nachfolger scheint Marc Schneider prädestiniert.
Dem Thun-Coach wird grosses Talent nachgesagt, er würde bestimmt zu den Kandidaten zählen. Eine weitere Saison in der Super League, statt in der Challenge League, wäre für seine Entwicklung aber sicher hilfreicher.