YB: Leistung gegen Villarreal gewinnt nach Bayern-Coup an Wert
Das Wichtigste in Kürze
- Villarreal schaltet in der Champions League nach Juventus auch Bayern München aus.
- In der Gruppenphase bietet YB den Spaniern aber zweimal Paroli.
YB leidet und erlebt zurzeit die längste Durststrecke seit 2013. Seit sechs Spielen wartet der Noch-Meister auf einen Sieg, auch der Trainerwechsel von David Wagner zu Matteo Vanetta verpufft wirkungslos. Zudem jubeln zuletzt nur noch die Gegner in der berühmten YB-Viertelstunde.
Es ist wahrlich eine Saison zum Vergessen für den vierfachen Meister. Aber ist jetzt alles schlecht? Bei weitem nicht! Noch im Herbst spielt YB in der Champions League, nimmt dabei mitten in der Corona-Zeit über 30 Millionen ein. Die Kasse ist gut gefüllt für Sommer-Transfers.
YB-Gegner Villarreal ist jetzt das Team der Stunde
Auch einzelne Leistungen aus dieser Saison gewinnen in der Nachbetrachtung an Wert. Villarreal steht seit gestern im Halbfinal der Champions League, es ist das europäische Team der Stunde. Das «gelbe U-Boot» hat nacheinander Juve und Bayern München rausgekegelt – und spielt jetzt um den Titel in der Königsklasse.
Nicht vergessen: Noch im Herbst befindet sich YB auf Augenhöhe mit den Spaniern! Das Team ist in den Champions-League-Duellen zweimal sehr nahe dran, gegen Villarreal zu punkten.
Zuhause drückt YB die Spanier nämlich phasenweise komplett in die Defensive, hat einen Abschluss nach dem andern. Doch statt 2:2 heisst es am Ende 1:4, weil Villarreal in der Schlussphase zwei starke Konter fährt.
Im Auswärtsspiel verkauft sich Gelb-Schwarz ebenfalls gut, hat nach einem Rückstand mehrfach die Chance auf den Ausgleich. Und müsste eigentlich einen Penalty erhalten. Erst in der Schlussphase entscheidet sich das Spiel mit einem Konter zum 0:2.
Es ist das YB, dass am letzten Samstag zuhause gegen Schlusslicht Lausanne nicht über ein 2:2 hinaus kommt.
YB muss im Sommer auf hungrige Spieler setzen
Klar, kaufen kann sich YB davon nichts, auch ehrenvolle Niederlagen bringen am Ende keine Punkte ein. Es kann aber jetzt auch nicht alles schlecht sein in Bern.
Es zeigt aber, dass die Verkäufe der Leistungsträger Silvan Hefti, Michel Aebischer und Christopher Martins eben doch ein gewaltiges Qualitäts-Loch hinterlassen haben.
Kann YB nächste Saison wider um den Meistertitel mitspielen?
Diese Spieler gilt es jetzt im Sommer zu ersetzen. Und zwar durch komplette Spieler, die wieder hungrig sind auf den Meistertitel. Das Geld ist vorhanden.
Trainer muss passen, Verletzungs-Misère muss enden
Zudem muss Sportchef Christoph Spycher bei der Trainerwahl den richtigen Riecher haben. Der neue Coach muss zur Philosophie des Clubs passen, soll die jungen Talente formen und weiterbringen. Der nächste Trainer muss den Offensivfussball nach Bern zurückbringen, der den Club in den letzten Jahren stark gemacht hat – und aktuell viel zu selten gezeigt wird.
Und: YB muss schleunigst das Problem mit den vielen Verletzungen in den Griff kriegen. Mit so vielen Absenzen wie in dieser Saison kann man unmöglich Meister werden.
Die Verletzungs-Hexe gehört aus dem Wankdorf vertrieben – und am besten nimmt sie den Kunstrasen gleich mit. Zwar ist der kaum alleine schuld an der Misère. Aber mehr Verletzungen hätte man auf Naturrasen wohl kaum...