YB: Raphael Wicky war beim FCB noch zu nett…
Nau.ch präsentierte in der Nacht exklusiv den neuen YB-Trainer. Der Walliser Raphael Wicky hat das Rennen gemacht. Ein Kommentar.
Das Wichtigste in Kürze
- Raphael Wicky heisst der neue YB-Trainer.
- Heute um 11.30 Uhr wird er in Bern präsentiert.
- Der Walliser ist grundsätzlich eine gute Wahl von Ober-Sportchef Spycher. Ein Kommentar.
YB hat sich in der Trainerfrage lange Zeit gelassen. Kandidaten wurden in Gesprächen getestet, deshalb wurde der vereinslose Raphael Wicky erst heute präsentiert. Das heizte die Gerüchteküche in den letzten Tagen so richtig an.
Nun ist die Katze aus dem YB-Sack, Nau.ch berichtete exklusiv: Der 45-jährige Walliser Wicky hat das Rennen gemacht.
Der Leistungsausweis von Wicky ist zwar nicht gross, dennoch macht Ober-Sportchef Christoph Spycher vieles richtig. Er hatte bereits mit Gerardo Seoane die perfekte Wahl getroffen. Und mit ihm vier Titel gewonnen. Das Projekt David Wagner funktionierte hingegen nicht wie gewünscht.
Also soll es Wicky richten. Er ist zwar noch jung, hat beim FC Basel aber bereits wertvolle Erfahrungen bei einem Schweizer Grossklub gemacht. Sein Engagement war kurz, der Abgang bitter, obwohl er in der Champions League mit dem FCB eine ausgezeichnete Figur abgegeben hat.
Beim FCB musste Wicky auch gehen, weil er zu nett und zu nahe an den Spielern war. Diese Gefahr besteht auch bei YB. Nur wenn er die YB-Garderobe im Griff hat, kann er Erfolg haben. Das war das Problem bei Wagner.
Wicky weiss jetzt aber besser, wie das Geschäft läuft – und wie hart man landen kann. Auch die Zeit in Chicago hat dem vielsprachigen Walliser mit Sicherheit nicht geschadet, sondern hat ihn reifer gemacht.
Wicky ist kein Lautsprecher. Mit seiner ruhigen, sympathischen und eloquenten Art dürfte er bei den Fans und dem Umfeld gut ankommen. Das ist wichtig in Bern.
Der Druck ist da. Aber: Auch wenn klar ist, dass nächste Saison nur der Meistertitel das Ziel sein kann, würde man Wicky zu Beginn die eine oder andere Niederlage verzeihen – und ihm auch etwas Zeit geben.
Das wäre bei Interimstrainer Matteo Vanetta, der bis zuletzt zu den engeren Kandidaten gehörte, nicht der Fall gewesen.