Die schwache Startwoche von YB sorgt für Unruhe. Am Montag tritt darum Sport-Boss Christoph Spycher ans Mikrofon und gibt Auskunft.
Sport-Boss Christoph Spycher spricht über den Saisonstart.

Das Wichtigste in Kürze

  • Christoph Spycher bezieht Stellung zum schwachen Saisonstart von YB.
  • Der Delegierte des VR bestätigt, dass man sich verstärken werde.
  • Allerdings werde man keine verrückten Dinge machen.
  • Die Arbeit von Steve von Bergen und Patrick Rahmen gebe ihm ein gutes Gefühl.
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Drei Spiele, null Punkte: Der Saisonstart ist YB missglückt. Die schwachen Auftritte gipfeln am Sonntag in einer 0:4-Pleite – die Kritik nimmt zu. Am Montag publiziert der Meister deshalb ein Interview mit Sport-Boss Christoph Spycher, der zur Situation Stellung bezieht.

«Es ist eine grosse Unzufriedenheit da», so der Delegierte des Verwaltungsrats. Er habe in dieser Woche sicher weniger geschlafen. «Es ist klar, dass das der ganzen sportlichen Führung zu denken gibt und wir uns viele Gedanken machen.»

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YB kassiert in St. Gallen eine heftige Niederlage. - keystone

Als Gründe für den Fehlstart nennt Spycher mehrere Faktoren. Einerseits sei man in den ersten Spielen noch nicht so als Einheit aufgetreten, wie man sich vorgestellt habe.

«Verschiedene Spieler haben schon in vielen Spielen gezeigt, dass sie ganz anders spielen können. Aktuell haben sie zu kämpfen.» Die Gründe dazu seien vielschichtig.

Spycher: «Es fehlt derzeit Persönlichkeit auf dem Platz»

«Es gibt Spieler, die brauchen Unterstützung, andere brauchen eine klare Ansprache. Da erlebe ich Patrick Rahmen und Steve von Bergen extrem engagiert. Sie versuchen, auf jeden Spieler individuell einzugehen», so Spycher.

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Ali Camara (links) und Loris Benito (Mitte) fehlen bei YB derzeit. - keystone

Der VR-Delegierte geht auch auf die Ausfälle ein: «Es fehlt uns aktuell Persönlichkeit auf dem Feld. Loris Benito ist auf dem Weg zurück. Die Verletzung von Ali Camara eine Woche vor Start hat uns extrem hart getroffen.»

Das seien gleich zwei Spieler, die die ganze Mannschaft besser machen würden. «Dazu fehlt noch der erfahrene Saidy Janko», so Spycher weiter.

Holt YB am Sonntag gegen den FCZ den ersten Sieg?

Dass YB bisher noch nicht gross auf dem Transfermarkt aktiv war, erklärt Christoph Spycher ebenfalls. «Es ist nicht so, dass wir nichts machen wollten. Durch die EM kam der Markt sehr spät ins Rollen. Wir wollen auch nur etwas machen, wenn wir das Gefühl haben, dass uns ein neuer Spieler etwas gibt, das wir noch nicht haben.»

YB holt nur Spieler, die ins Gesamtkonstrukt passen

Dazu zählen laut Spycher die Qualität, die Persönlichkeit oder das Gesamtpaket. «Wir sind ständig dran, Spieler zu sondieren. Diese konnten wir bisher nicht verpflichten, weil sie zum Teil noch von einer Top-5-Liga träumen oder dort unter Vertrag sind.» Zudem müsse es auch finanziell passen.

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YB holt aus den ersten drei Spielen keinen Punkt. - keystone

«Es ist nicht so, dass wir kein Geld ausgeben wollen. Aber es muss ins Gesamtkonstrukt passen, wir wollen den Weg der letzten sieben Jahre weitergehen», so Spycher.

«Man muss das Richtige machen und nicht für einen Spieler fast einen zweistelligen Millionenbetrag hinblättern. Oder jemandem den vierfachen Lohn unserer Topverdiener zahlen. Das werden wir nie machen.»

Diesen Weg werde man konsequent weitergehen. Man müsse Geduld haben, aber YB werde noch das eine oder andere machen. Aber wenn in so einer Phase noch wichtige Spieler ausfallen, treffe das einen doppelt. Es bringe nichts, den Kopf in den Sand zu stecken. Man werde da als Einheit wieder rauskommen.

Spycher: «Von Bergen und Rahmen geben mir ein gutes Gefühl»

Das werde nur mit harter Arbeit und als Einheit klappen. «Wir werden in den nächsten Wochen auch genau hinschauen, es ist eine aufschlussreiche Zeit. Ich werde die Hauptverantwortung immer übernehmen, solange ich bei YB bin», so Spycher.

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Sportchef Steve von Bergen erlebt mit YB einen schlechten Saisonstart. - keystone

«Aber wir werden auch schauen: Wer geht mit? Ein gutes Gefühl geben mir dabei Steve von Bergen und Patrick Rahmen. Sie ziehen am Karren und gehen mit gutem Beispiel voran.»

Der VR-Delegierte ist überzeugt: «Wir werden da in den nächsten Wochen gemeinsam wieder herauskommen. Wir werden auch ganz klar Entscheidungen treffen – und die immer zum Wohle von YB.»

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