YB: Trainer von Gegner Cluj wittert eine Verschwörung
YB setzt sich in extremis gegen Cluj durch. Beim 2:1 hagelt es Rote Karten – und viel Ärger bei den Rumänen. Trainer Iordanescu wittert eine Verschwörung.
Das Wichtigste in Kürze
- YB schlägt Cluj in der Europa League mit 2:1 und überwintert europäisch.
- Beim dramatischen letzten Gruppenspiel überschlagen sich die Ereignisse.
- Die Rumänen fühlen sich betrogen, Trainer Iordanescu wittert gar eine Verschwörung.
Was für ein dramatisches Spiel im Berner Wankdorf! Am Donnerstag steht Meister YB kurz vor dem Aus in der Europa League, liegt gegen Cluj nach 84 Minuten zurück. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse.
Schiedsrichter Bastien Benoit aus Frankreich pfeift einen umstrittenen Penalty für YB, stellt Cluj-Goalie Balgradean vom Platz. Nsame trifft zum 1:1 – und fliegt Sekunden später nach einem taktischen Foul vom Platz.
Zwei Tore von YB in der Nachspielzeit – dreimal Rot
Gaudino macht nach einem Konter den Deckel drauf – nach 98 (!) Minuten schickt Benoit auch noch Djokovic unter die Dusche. Schlusspfiff, YB ist weiter.
Und die Rumänen toben. «Schämt Euch – Ihr habt unser Team zerstört», schreien die Spieler in Richtung Schiedsrichter.
Auch nach dem Spiel kochen die Emotionen hoch. Cluj-Trainer Eduard Iordanescu versteht die Welt nicht mehr. Und stellt in seiner Frustration eine Theorie in den Raum. Hat der Rassismus-Skandal aus dem Champions-League-Spiel zwischen PSG und Basaksehir damit zu tun?
Rumänische Schiris im Fokus
Rückblende: Am Dienstag äussert sich der vierte Offizielle rassistisch gegenüber Pierre Webo. Der dunkelhäutige Co-Trainer der Türken soll als «Negro» bezeichnet worden sein. Die Spieler verlassen danach geschlossen das Spielfeld, die Partie wird erst am Mittwoch fertig gespielt. Und das unter neuer Leitung.
Der Zusammenhang: Das betroffene Schiedsrichter-Quartett um Ovidiu Hategan kommt aus Rumänien. Genau wie Cluj, der gestrige Gegner von YB. «Ich habe mich an den Vorfall vom Dienstag erinnert», erklärt Cluj-Trainer Iordanescu.
«Ich kann fast nicht glauben, dass es damit zu tun hat. Trotzdem frage ich mich, wieso der Schiedsrichter so entschieden hat.» Er sage nicht, dass man die Rumänen absichtlich habe ausscheiden lassen.
«Aber ich kann mir die Entscheide des Schiris nicht erklären», so Iordanescu.
Für die Rumänen ist die Europa League nach dem 1:2 in Bern beendet. YB hingegen überwintert erstmals seit sechs Jahren europäisch. Und darf sich bei der Auslosung am Montag über einen attraktiven Gegner freuen.