Handball-EM: Das sagt die Nati zum Remis gegen Frankreich
Die Genugtuung bei den Schweizer Handballern ist gross nach dem 26:26 gegen Olympiasieger Frankreich an der Handball-EM in Deutschland. Die Stimmen zum Spiel.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Nati holt sich gegen Favorit Frankreich an der Handball-EM ein Remis.
- Spieler und Trainer zeigen sich in den Interviews nach Schlusspfiff mehr als zufrieden.
- Trotz des Coups sind die Chancen auf das Erreichen der Hauptrunde aber sehr gering.
Das Remis gegen Frankreich an der Handball-EM ist nicht hoch genug einzuschätzen. Vor allem nach dem 14:27-Debakel am Mittwoch im Auftaktspiel gegen Gastgeber Deutschland.
Nationaltrainer Michael Suter: «An dem hätte die Mannschaft zerbrechen können, denn wir hatten uns so viel vorgenommen für die Partie gegen die Deutschen». «Nun ein paar Tage später ein solches Spiel abzuliefern, das spricht für den Charakter des Teams. Man darf diese Mannschaft nie unterschätzen.»
Suter wird nach dieser Saison mit der Handball-EM von Regisseur Andy Schmid als Nationaltrainer abgelöst. Von daher standen die beiden nach dem Desaster gegen Deutschland umso mehr im Rampenlicht. «Wir haben gemeinsam viel gelitten», gab Suter zu.
Schmid war gegen die Deutschen weit unter seinen Möglichkeiten geblieben. Gegen die Franzosen bewies er eindrücklich seine Genialität. Wie er Kreisläufer Lukas Laube immer wieder in Szene setzte, war schlichtweg grandios.
Laube an Handball-EM: «Es war nicht alles perfekt»
«Einen Andy Schmid als Spielmacher zu haben, ist, glaube ich, der Wunsch jedes Kreisläufers», so Laube. Er wurde mit neun Toren aus zehn Versuchen zum Mann der Partie gekürt. «Es ist auch eine Herausforderung mit ihm zu spielen, er fordert extrem viel.»
Zum Spiel sagte Laube: «Es war nicht alles perfekt, aber sehr vieles sehr gut. Portner hielt überragend, und die Offensive funktionierte so, wie wir es uns wünschen.» Restlos zufrieden war Laube allerdings nicht, denn es nervte ihn, dass die Chance des letzten Angriffes nicht genutzt wurde.
Schmid scheiterte praktisch mit der Schlusssirene am französischen Goalie Samir Bellahcene. «Dennoch nehmen wir den Punkt gerne mit, er tut uns enorm gut, gibt uns ein super Gefühl».
Schmid antwortete auf die Frage, ob ihn der letzte Abschluss etwas wurme: «Mich wurmt gar nichts. Das heute ist mehr als eine Genugtuung. Wir bekamen am Mittwoch absolut berechtigt auf die Schnauze, nun aber dürfen wir hinstehen und stolz sein.«
Und weiter: «Der Punkt ist ein Pflästerchen auf die riesige Wunde, die wir erlitten haben. Die letzten vier Tage sind sozusagen eine Zusammenfassung meiner Karriere.»
Geringe Chancen auf Hauptrunde bei Handball-EM
Trotz des Coups gegen Frankreich sind die Chancen der Schweizer auf das Erreichen der Hauptrunde gering. Die Deutschen sind mit vier Punkten schon sicher weiter, der Rückstand auf die Franzosen beträgt zwei Zähler. Bei Punktgleichheit entscheidet die Tordifferenz aus allen Gruppenspielen.
Aktuell hat die «Equipe tricolore» das um 23 Treffer bessere Torverhältnis. Das heisst, die Schweizer müssen am Dienstag gegen Nordmazedonien nicht nur hoch gewinnen. Sondern gleichzeitig darauf hoffen, dass die Franzosen gegen Deutschland hoch verlieren. Zuerst einmal ist nun aber etwas feiern angesagt.