Singen sich Schweizer Handballer zur EM-Sensation gegen Slowenien?
Die Fussball-Nati tut sich mit dem Singen der Schweizer Hymne bekanntlich schwer. Wie Nationalstolz zelebriert wird, zeigen unsere Handballer derzeit an der EM.
Das Wichtigste in Kürze
- Für den Einzug in die Hauptrunde muss die Schweiz heute mit acht Toren Differenz siegen.
- Spielt die Handball-Nati, wie sie die Hymne singt, steht der EM-Sensation nichts im Weg.
Nach der 21:34-Auftaktniederlage gegen Schweden und dem 31:24-Sieg gegen Polen geht es für die Schweizer Handballer heute um die Wurst. Im letzten EM-Gruppenspiel kämpft die Nati gegen Slowenien im erwarteten Showdown um den Einzug in die Hauptrunde.
Wenn es heute um 18.15 Uhr im schwedischen Göteborg losgeht, werden die Schweizer Handballer bis in die Haarspitzen motiviert sein. Dies demonstrieren die Nati-Cracks jeweils schon vor der Partie. Inbrünstig singen Weltstar Andy Schmid, Hüne Lenny Rubin oder Trainer Michael Suter die Schweizer Nationalhymne.
Das sind sich die Sportfans nicht gewohnt. Denn: Anders als bei der Schweizer Fussball-Nati, ziehen bei den Handballern auch die Akteure mit ausländischen Wurzeln mit!
Während sich im Fussball Leistungsträger wie Xhaka oder Shaqiri mit dem Schweizer Psalm schwer tun, singen die Handballer Maros, Milosevic oder Sidorowicz lauthals.
Für Star-Goalie Nikola Portner wäre ein nicht mitsingen des Schweizer Hymne gar ein «No-Go». «Wenn einer den Text nicht kann, lernt er ihn eben», sagte Portner kürzlich gegenüber der «NZZ».
Portner, 1993 in Lyon geboren und Sohn des früheren serbischen Weltklasse Handballers Zlatko Portner, bekräftigt seine Haltung: «Immer wenn die Hymne gespielt wird, habe ich ein spezielles Gefühl im Bauch. Und sage mir, dass ich genau heute nicht versagen darf.»
Showdown gegen Slowenien
Das jetzige Szenario war eigentlich schon kurz nach der Gruppenauslosung erwartet worden. Jedoch unter etwas anderen Vorzeichen. Nun reicht für den Einzug in die Hauptrunde nicht wie erwartet nur ein Sieg: Denn es braucht ein Erfolg mit acht Toren Unterschied.
Grund für schwierige Ausgangslage ist der heutige Gegner Slowenien, der Vize-Europameister Schweden überraschend mit 21:19 bezwang. Am Hoffnungsschimmer, dass der Schweiz ein Sieg mit weniger als acht Toren Differenz genügt, sollte man sich nicht klammern. Es kann davon ausgegangen werden, dass Schweden gegen Polen keine Punkte liegen lässt.
Fakt ist: Die Truppe von Trainer Michael Suter geht nicht nur der Vorzeichen geschuldet als klarer Aussenseiter ins Spiel. Von den bisherigen 13 Direktduellen konnten die Eidgenossen nämlich nur eines gewinnen.
Leidenschaft, Kampf und Emotionen sind im Handball stets gelebte Tugenden. Und genau so singen die Schweizer auch die Hymne. Unsere Handball-Nati scheint bereit für den Coup.