Leichtathletik-EM: Lobalu holt zum Abschluss Gold über 10'000 Meter

Dominic Lobalu (25) krönt seine EM – und die der Schweizer Delegation! Der Läufer holt nach Bronze über 5000 Meter jetzt sogar Gold über 10'000 Meter. In einem taktisch cleveren Rennen setzt er sich im Schlussspurt durch. Der Flüchtling aus dem Südsudan holt damit die neunte Medaille für die Schweizer Delegation in Rom.

Dass der im Südsudan geborene Flüchtling dies schaffte, ist umso spezieller. Er erhielt erst Mitte Mai grünes Licht, für die Schweiz an der EM an den Start zu gehen. Obwohl er den Schweizer Pass nicht besitzt.

Ursprünglich sprach World Athletics eine dreijährige Wartefrist aus, die bedeutete hätte, dass Lobalu erst ab dem 6. April 2026 an internationalen Meisterschaften für die Schweiz hätte antreten dürfen. Dieser Passus ist nun gefallen.

Allerdings ist noch nicht klar, ob Lobalu auch an den Olympischen Spielen in Paris starten darf. Dieser Entscheid des IOC ist in den nächsten Tagen zu erwarten.

Am letzten Abend bei den Kontinentalmeisterschaften sind die Schweizer gar noch in fünf Medaillen-Entscheidungen involviert. Lore Hoffmann bleibt über 800 Meter aber chancenlos, sie wird Siebte. Siebenkämpferin Annik Kälin schafft es im Weitsprung in die Top-8, sie beendet den Wettkampf als gute Sechste.

Ganz bitter verläuft das Rennen für die 4x100 Meter-Staffel der Frauen: Schlussläuferin Sarah Atcho-Jaquier wird auf Bronze-Kurs noch um zwei Hundertstel von den Niederländerinnen abgefangen.

Damit endet die Leichtathletik-EM mit einer starken Schweizer Bilanz: Das ursprüngliche Ziel von sechsmal Edelmetall wurde klar übertroffen. Gleich neun Medaillen räumt die Delegation ab.

Gold: Mujinga Kambundji (200 Meter), Angelica Moser (Stabhochsprung), Timothé Mumenthaler (200 Meter), Dominic Lobalu (10'000 Meter)

Silber: Ditaji Kambundji (100 Meter Hürden)

Bronze: Jason Joseph (110 Meter Hürden), Dominic Lobalu (5000 Meter), Simon Ehammer (Weitsprung), William Reais (200 Meter)