Lobalu Europameister über 10'000 m
Dominic Lobalu wird in Rom Europameister über 10'000 m. Es ist für ihn der zweite Podestplatz an diesen Titelkämpfen nach Bronze über 5000 m.
Das Wichtigste in Kürze
- Dominic Lobalu ist nach dem EM-Gold «sehr zufrieden».
- Die Taktik, am Schluss erst in den letzten 50 Meter alles zu geben, sei aufgegangen.
- Er ist der zweite Schweizer, der an einer EM zwei Medaillen in Einzeldisziplinen holt.
Nach Bronze über 5000 m vergoldet sich Dominic Lobalu die Leichtathletik-EM: Er kürt sich zum Europameister über 10'000 m. Es war für die Schweiz bereits die neunte Medaille in Rom, die vierte goldene. Zuvor hatte es an Europameisterschaften nie mehr als sechs Podestplätze gegeben.
Er sei stolz und sehr zufrieden, sagt der Läufer nach dem Rennen bei SRF. Über die 10'000 Meter wurde in Rom lange gebummelt, weshalb Lobalu selber zwischendurch für Tempo sorgte. Auf den letzten 400 Metern hatte er dann die besten Beine: Er nahm die Schlussrunde als Fünfter in Angriff und setzte sich mit 28:00,32 Minuten um 16 Hundertstelsekunden vor dem Franzosen Yann Schrub durch.
Das kam nicht von ungefähr, die letzte Runde habe er oft trainiert. Der Plan sei gewesen, zuerst zu steigern und erst auf den letzten 50 Metern alles zu geben. Die Taktik sei aufgegangen, «heute hat es funktioniert».
Das Rennen sei aber schwierig gewesen, vor allem die zweite Hälfte. Als Grund gibt Lobalu die kurze Erholungszeit an. Erst am Freitag lief er noch über 5000 m und holte dort Bronze.
Olympia-Teilnahme für Dominic Lobalu noch unklar
Vor ihm hatte einzig Mujinga Kambundji an einer EM zwei Medaillen in einer Einzeldisziplin für die Schweiz geholt: Die Bernerin gewann 2022 in München Gold über 200 m und Silber über 100 m. Dass nun auch der im Südsudan geborene Flüchtling dies schaffte, ist umso spezieller, als er erst Mitte Mai grünes Licht erhalten hat, für die Schweiz an der EM an den Start zu gehen, obwohl er den Schweizer Pass nicht besitzt.
Ursprünglich sprach World Athletics eine dreijährige Wartefrist aus, die bedeutete hätte, dass Lobalu erst ab dem 6. April 2026 an internationalen Meisterschaften für die Schweiz hätte antreten dürfen. Dieser Passus ist nun gefallen. Allerdings ist noch nicht klar, ob Lobalu auch an den Olympischen Spielen in Paris starten darf. Dieser Entscheid des IOC ist in den nächsten Tagen zu erwarten.