Mujinga Kambundji: vom Sorgenkind zur Hoffnungsträgerin
Die Schweizer Hoffnungen an den Weltmeisterschaften in Doha ruhen primär auf Mujinga Kambundji. Sie mutiert diesen Sommer vom Sorgenkind zum Aushängeschild.
Das Wichtigste in Kürze
- Mujinga Kambundji startet am Samstagabend zu den Vorläufen über 100 m.
- Die Bernerin befindet sich hinsichtlich der WM in Doha in Top-Form.
In der nach Saisonbestleistungen sortierten Meldeliste rangiert die Bernerin mit ihren 11,00 Sekunden auf Platz 7. Im 200-m-Lauf ist es sogar der 6. Rang aller Teilnehmerinnen und auch die 4x100-m-Staffel der Schweizer Frauen weist die sechstbeste Zeit vor.
Mujinga Kambundji fühlt sich in Top-Form, der Vorlauf soll ihr diese Annahme bestätigen. Sie habe in der Türkei nochmals gut trainiert, an zahlreichen Details gearbeitet. Die Wochen in Belek hätten ihr geholfen, trotz der Wettkampfpause im Rhythmus zu bleiben.
In der kalten Schweiz wäre dies schwieriger gewesen. «Jetzt fühle ich mich auf gleichem oder sogar leicht besseren Level als bei meinem Schweizer Rekord», betonte die Sprinterin.
Die Bernerin mit Trainingsbasis in London verlor trotz eines schwachen Saisoneinstiegs die Nerven nie. «Wäre diese Situation vor drei Jahren aufgetreten, hätte ich ganz anders reagiert», sagte sie. Ihr Selbstvertrauen liess sie nicht in den Frust verfallen.
Insbesondere die zweite Rennhälfte, wenn die Höchstgeschwindigkeit erreicht wird, funktionierte nicht. Aber im August kam Kambundji dann doch noch ins Fliegen.
Mujinga Kambundji hat das richtige Rezept gefunden
Der Grund für die Baisse liegt wohl auch im Saisonaufbau. Eine ausgedehnte Ruhephase und die Trainingsarbeit im Basisbereich zogen einen Einstieg auf klar tieferem Niveau nach sich. Der späte Saisonhöhepunkt erforderte eine Umstellung, Kambundji und ihr Umfeld scheinen das richtige Rezept gefunden zu haben.
Die Weltbesten legen an den Titelkämpfen oft noch einen Zacken zu. Die Schweizerin erwartet für Doha 2019 allerdings keine Leistungsexplosion mehr. «Es ist jetzt wirklich das Ende der Saison. In anderen Jahren wären wir nun in den Ferien», meinte sie.
Will heissen: Ruft Mujinga Kambundji ihre Saisonbestleistungen ab, steht sie über 100 und 200 m sowie mit der Staffel im Final. Und nach einem harzigen Start könnte bilanziert werden: Ende gut, alles gut.