World University Games: Drama um langsamste Sprinterin aus Somalia
Einen 100-Meter-Lauf bei den World University Games in 21,91 Sekunden? Diesen Negativrekord schaffte eine Läuferin aus Somalia und sorgte damit für Wirbel.
Das Wichtigste in Kürze
- Nasra Ali hat 100 Meter an den World University Games in rund 21 Sekunden geschafft.
- In Somalia sorgte die Läuferin für Wirbel.
- Der Sportminister hat sich entschuldigt und die Verantwortlichen suspendiert.
Im chinesischen Chengdu haben die World University Games stattgefunden. Diese Art der Olympischen Spielen für Studierende sorgen aktuell für einen Eklat im Netz.
Grund dafür ist der 100-Meter-Lauf der Frauen. An diesem hat die Läuferin Nasra Abukar Ali teilgenommen, die einen echten Negativrekord aufgestellt hat.
Schon in den Startblöcken fällt auf, dass die Sprinterin Somalias im Vergleich zu ihren Kontrahentinnen deutlich weniger athletisch daherkommt. Und das zeigt sich dann auch im Rennen der World University Games.
Für die 100 Meter braucht die 20-Jährige 21,91 Sekunden. Damit ist sie über zehn Sekunden langsamer als Siegerin Gabriela Silva Mourao, die für dieselbe Distanz nur 11,58 Sekunden braucht.
World University Games: Vorwurf der Vetternwirtschaft
Im Netz geht ein Video des Laufs viral – und sorgt bei Alis Landsleuten für Empörung. Das somalische Ministerium für Jugend und Sport leitet kurz nach dem Rennen eine Untersuchung ein.
Diese hat mittlerweile ergeben, dass Ali weder Sportlerin noch Läuferin ist. Ausserdem habe es für die Sprinterin Somalias gar keinen eingetragenen somalischen Universitätssportverband gegeben, heisst es.
Auf Twitter werden daraufhin schwere Anschuldigungen gegen Khadija Aden Dahir, die Vorsitzende des somalischen Leichtathletikverbandes, laut. Der Vorwurf: Vetternwirtschaft und Korruption. Nasra Abukar Ali soll die Nichte der Abgeordneten sein.
Sportminister entschuldigt sich für die langsamste Sprinterin Somalias
Am Mittwoch entschuldigt sich Somalias Sportminister Mohamed Barre Mohamud öffentlich. Er wisse nicht, wie Ali für den 100-Meter-Lauf ausgewählt wurde. Die Leistung sei für Somalia peinlich.
Darüber hinaus ordnet der Sportminister die Suspendierung von Khadija Aden Dahir an. Barre Mohamud: «Die Vorsitzende des somalischen Leichtathletikverbands hat Machtmissbrauch und Vetternwirtschaft betrieben und den Namen der Nation auf der internationalen Bühne verleumdet.»