Transfrau Valentina Petrillo spricht über Teilnahme an Paralympics
Kommende Woche beginnen in Paris die Paralympischen Spiele. Mit Valentina Petrillo (50) nimmt erstmals eine Transfrau teil.
Das Wichtigste in Kürze
- Valentina Petrillo geht als erste Transfrau an den Paralympics an den Start.
- Im Vorfeld spricht die 50-jährige Italienerin über ihre viel diskutierte Teilnahme.
Valentina Petrillo wird Geschichte schreiben: Als erste Transgender-Athletin nimmt sie an den Paralympics teil. In der Kategorie T12 kämpft sie über 200 und 400 Meter um Medaillen.
Obwohl Petrillos Testosteronspiegel tief genug ist, um in Paris als Frau zu starten, wird sie für ihre Teilnahme kritisiert. Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP sagt die Italienerin dazu: «Ich weiss, dass ich kritisiert werde, dass die Leute nicht verstehen werden, warum ich das tue.»
«Sie könnte Vorteile haben»
Die an der Augenkrankheit Morbus Stargardt erkrankte Petrillo will bei den Paralympics ein Zeichen setzen. «Ich möchte ein Bezugspunkt für andere sein, eine Quelle der Inspiration. Meine Erfahrungen können für andere Menschen nützlich sein.»
Katrin Müller-Rottgardt, die deutsche Konkurrentin von Petrillo, äussert Bedenken an der Fairness des Wettkampfs.
Gegenüber der «Bild» sagt sie: «Sie hat lange als Mann gelebt und trainiert. Da steht im Raum, dass da körperliche Voraussetzungen anders sind als bei jemandem, der als Frau zur Welt kam. Sie könnte somit Vorteile haben.»
Bereits bei Olympia 2024 Kontroversen
Valentina Petrillo ging bis im Jahr 2019 als Fabrizio an den Start und gewann als Mann zahlreiche Para-Leichtathletik-Wettkämpfe. Bis zu ihrer Geschlechtsanpassung wurde die heute 50-Jährige zweimal Vater.
Bei den Olympischen Spielen in Paris entflammte bereits eine heftige Debatte. Die Teilnahme von Boxerin Imane Khelif sorgte wegen des erhöhten Testosteronlevels für Kontroversen. Am Ende sicherte sich die Algerierin die Goldmedaille.