Aston Martin gibt Saison 2022 auf – Fokus schon auf nächstem Jahr?
Den Saisonstart in der Formel 1 hat Aston Martin gründlich verpatzt. Nach drei Rennen zeichnet sich ab, dass die Saison 2022 nicht mehr zu retten ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Aston Martin hat mit seinem neuen Formel-1-Renner schwer zu kämpfen.
- Der AMR22 ist übergewichtig und noch dazu anfällig für Porpoising.
- Fahrer Lance Stroll deutet an, dass man schon auf die Saison 2023 schielt.
Als einziges Formel-1-Team steht Aston Martin nach drei Rennwochenenden noch ohne Punkte da. Beim Australien-GP erreichte man einen neuen Tiefpunkt: Beide Piloten machten mehr durch Defekte, Unfälle und Patzer von sich reden als durch Glanzleistungen.
Zur Ehrenrettung von Sebastian Vettel und Lance Stroll sei gesagt: Der neue AMR22 dürfte das Problemkind der neuen Formel-1-Generation sein. Man kämpft mit einem zu schweren Auto – das noch dazu anfällig für Porpoising, das Auf-und-Ab-Hüpfen auf den Geraden, ist.
Hinter den Kulissen verändert sich derzeit viel bei Aston Martin: Das Team baut eine nagelneue Fabrik in Silverstone. Zudem stiess einiges an neuem Personal zur Truppe im früheren Racing-Point-Werk hinzu.
Aston Martin konzentriert sich auf die Zukunft
«Wir fokussieren uns auf die Zukunft», sagt Lance Stroll zum Neubau der Fabrik. «Jedes Mal, wenn ich hineingehe, bin ich erschrocken, wie viel Fortschritt wir machen. Es ist erstaunlich, was gerade in der Fabrik passiert.»
Die aktuelle Formkrise findet der Kanadier nicht weiter tragisch. «Wir sind in einer Wachstumsphase», so Stroll. «Nichts kann über Nacht passieren. Eigentlich geht es nur um die Zukunft, weshalb ich mich auch nur darauf konzentriere.»
Fokus schon jetzt auf dem nächsten Jahr?
«Werden wir dieses Jahr Rennen gewinnen? Nein, und um Podestplätze werden wir wahrscheinlich auch nicht kämpfen», gesteht Stroll. «Hoffentlich können wir uns in eine Position bringen, wo wir um Punkte kämpfen können.»
Zwischen den Zeilen klingt mit: Beim britischen Traditionsrennstall hat man den AMR22 bereits abgeschrieben. Stattdessen konzentriert man sich womöglich schon frühzeitig auf den Nachfolger für die neue Saison.