Das muss man zum Grossen Preis der Toskana wissen
Das Wichtigste in Kürze
- Ferrari hat zum zweiten Mal nacheinander ein Heimspiel in der Formel 1. Nach der bitteren Nullnummer in Monza soll es beim 1000.
Grand Prix für die Scuderia am 13. September (15.10 Uhr/RTL und Sky) in Mugello endlich wieder besser laufen.
Doch die Italiener um den viermaligen Weltmeister Sebastian Vettel dämpfen vor dem Showdown in der Toskana schon mal die Erwartungen. Aus gutem Grund.
Warum wird zum ersten Mal in Mugello ein Rennen gefahren?
Der Kurs rund 35 Kilometer nördlich von Florenz erlebt seine Premiere in der Motorsport-Königsklasse aufgrund der Coronavirus-Pandemie. Der Grand Prix der Toskana rutschte in den Notkalender, da in Asien oder Amerika in diesem Jahr nicht gefahren werden kann. Das Autodromo Internazionale del Mugello gehört Autobauer Ferrari und diente in der Vergangenheit auch Rekordweltmeister Michael Schumacher zu wichtigen Testfahrten. Auf der Highspeedstrecke sorgte der Kerpener mit dafür, dass aus dem Team wieder ein Weltmeister-Rennstall werden konnte.
Hat Ferrari deswegen einen Heimvorteil und ist der grosse Favorit?
Ganz sicher nicht. Zu schwach ist der aktuelle SF1000 von Vettel und Kollege Charles Leclerc bislang. Motorenpower ist auf dem hügeligen Kurs gefragt - und damit können die Roten nicht aufwarten. Erstmals seit 1995 hatte am vergangenen Sonntag in Monza kein Ferrari die Zielflagge gesehen. Eine ähnliche Schmach soll vor den eigenen Fans unbedingt verhindert werden. Zum ersten Mal in dieser Saison dürfen ab Freitag täglich 2880 Zuschauer auf die Tribünen kommen. Dabei müssen von den Besuchern strenge Hygieneregeln eingehalten werden.
Kann es wieder einen Überraschungssieger wie in Monza geben?
Beim ersten Karriereerfolg des Franzosen Pierre Gasly im Alpha Tauri kam am Sonntag in Monza sehr viel zusammen. In der schon wieder von Dauerweltmeister Mercedes dominierten Saison war das eine willkommene Abwechslung, doch auch in Mugello gilt es vor allem Seriensieger Lewis Hamilton zu schlagen. Der 35 Jahre alte Brite ist auf dem besten Weg zu seinem siebten WM-Titel. An diesem Wochenende kann ihm schon Grand-Prix-Erfolg Nummer 90 gelingen - nur Michael Schumacher (91) hat noch mehr, dürfte aber schon sehr bald überholt werden.
Ist in Mugello auch ein Schumacher in der Formel 1 dabei?
Nein. Zwar hatte es am Mittwoch zunächst Hinweise gegeben, dass Mick Schumacher am Freitag das erste Freie Training für eines der Kundenteams von Ferrari absolvieren könnte, doch dazu wird es (noch) nicht kommen. Nach Informationen von RTL und ntv gibt es aber immer mehr Anzeichen, dass der 21 Jahre alte Sohn von Michael Schumacher noch in diesem Jahr bei einer Trainings-Session in einem Formel-1-Cockpit sitzen wird. Youngster Schumacher hatte in Monza zuletzt seinen ersten Formel-2-Sieg geholt. In der Nachwuchsserie ist er auch in Mugello dabei und kämpft sogar um den Gesamtsieg mit.
Und was wird eigentlich aus Sebastian Vettel?
Die sportliche Zukunft des Heppenheimers bleibt ungeklärt, allerdings ist eine Fortsetzung seiner Karriere seit Donnerstagabend wieder wahrscheinlicher. Der Mexikaner Sergio Perez räumt zum Ende des Jahres sein Cockpit bei Racing Point und dürfte dem 33-Jährigen damit die wohl einzig verbliebene realistische Ausfahrt über das Saisonende hinaus eröffnen. Vettel muss Ferrari Ende des Jahres verlassen. Es halten sich seit Monaten Gerüchte um einen Wechsel zu Racing Point, das 2021 das neue Werksteam von Aston Martin wird. Dort könnte Vettel angeblich einen Dreijahresvertrag unterzeichnen.