Die Lehren aus dem Grossen Preis von Australien

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Australien,

Ferrari muss Überstunden machen, Lewis Hamilton wohl plötzlich seinen Teamkollegen fürchten. Die Formel 1 nimmt unerwartete Erkenntnisse mit zurück vom Auftaktrennen in Australien.

Mercedes-Pilot Valterri Bottas aus Finnland feiert seinen Sieg auf dem Podium mit Champagner. Foto: Julian Smith/AAP
Mercedes-Pilot Valterri Bottas aus Finnland feiert seinen Sieg auf dem Podium mit Champagner. Foto: Julian Smith/AAP - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Premiere in Australien ging für Sebastian Vettel und Ferrari ziemlich schief.

Der Formel-1-Auftakt in Melbourne stand ganz im Zeichen von Sieger Valtteri Bottas und Mercedes.

Die Lehren aus dem ersten von 21 WM-Läufen:

Ferrari muss gewaltig nacharbeiten

Bei der Scuderia stehen in den kommenden Tagen eine Menge Überstunden an. «Wir müssen zuhause jetzt die Daten analysieren. Das Wochenende hat nicht das ganze Potenzial des Autos gezeigt. Das ist sicherlich grösser», sagte Teamchef Mattia Binotto kurz vor der Abreise aus Melbourne. Ähnlich äusserte sich der viertplatzierte Chefpilot Sebastian Vettel, der eine ähnlichen Kraftakt in der Ferrari-Fabrik erhofft wie im Vorjahr. Auch damals sei das Team in Australien sehr unzufrieden mit dem Auto gewesen und habe die Probleme in den zwei Wochen bis zum nächsten Rennen in Bahrain behoben. Damals allerdings hatte Vettel trotz der Sorgen den Auftakt im Albert Park gewonnen.

Hamilton muss den neuen Bottas fürchten

Ein wenig erinnerten die Szenen an das Jahr 2016. Nico Rosberg hatte vor der Saison alle Kräfte gebündelt und raste in Melbourne vor Hamilton zum Sieg. Ähnlich fokussiert wie damals Rosberg wirkt nun auch Mercedes-Nachfolger Valtteri Bottas. Sein vierter Karrieresieg kam einer Demonstration gleich. «Jedes Jahr lernt man als Mensch dazu, was hilft bei der Vorbereitung, wie man sich erholt, wie man trainiert, wie man reist. Ich habe versucht, alles für dieses Jahr zu optimieren, was möglich ist», sagte der 29 Jahre alte Finne. Das klang verdächtig nach Rosbergs WM-Rezept von 2016.

Kubica muss beim Comeback leiden

Die Zwangspause von mehr als acht Jahren war Robert Kubica anzumerken. Die Rückkehr in die Formel 1 nach seinem Horror-Unfall bei einer Rallye war kein grosser Spass. Der Pole, der seinen rechten Arm nur eingeschränkt benutzen kann, rumpelte im Training gegen die Boxenmauer. Im Rennen verlor er nach einer Kollision kurz nach dem Start den Frontflügel, später flog auch noch ein Spiegel seines Williams weg. Dreimal wurde Kubica überrundet. «Das war sicher kein einfaches Rennen, aber das wussten wir vor dem Start», sagte er.

Zusatzpunkte sorgen für Extraspannung

Kurzfristig hatten die Regelwächter für jedes Rennen einen Zusatzpunkt für den Fahrer mit der schnellsten Rennrunde beschlossen. Das wirkte sofort. Sieger Bottas wollte den Extrazähler unbedingt, auch gegen die Anweisungen der Teamführung, die am Rennende keine unnötigen Risiken mehr eingehen wollte. «Jeder Punkt zählt, am Ende kann das auch die WM entscheiden», sagte Bottas. Eher noch nicht die gewünschten Folgen hatten die neue Aerodynamikregeln, die das Überholen einfacher machen sollten. «War eigentlich alles wie vorher», murrte Lewis Hamilton.

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