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Die MotoGP ist in Deutschland kein Auslaufmodell

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Deutschland,

Seit vier Jahren stellt Deutschland in der Motorrad-Weltmeisterschaft keinen Grand-Prix-Sieger. Wohl auch nicht beim Heimrennen auf dem Sachsenring. Die Fans sind aber nicht zu bremsen.

Marcel Schrötter (l) aus Deutschland vom Team Liqui Moly Intact GP.
Marcel Schrötter (l) aus Deutschland vom Team Liqui Moly Intact GP. - Jeremias Gonzalez/AP/dpa

Viele deutsche Fahnen auf den Tribünen sind dank der etwa 200.000 Zuschauer garantiert. Dass den Grand Prix von Deutschland an diesem Wochenende ein Lokalmatador gewinnt, ist aber nahezu ausgeschlossen.

Mit Stefan Bradl als Ersatz für den verletzten achtfachen Motorrad-Weltmeister Marc Marquez in der Königsklasse und Moto2-Pilot Marcel Schrötter sind auch nur noch zwei Kandidaten in den drei Serien vertreten. Ist die MotoGP hierzulande ein Auslaufmodell?

Junge Fahrer fördern

«Es sind zu wenige Piloten, die permanent dabei sind», sagte Oliver Runschke, Sprecher des Veranstalters ADAC, der Deutschen Presse-Agentur. Dabei setzt sich der Verkehrsclub stark für die Förderung junger Fahrer ein. «Wir sind verpflichtet, uns um den Nachwuchs zu kümmern und wir tun dies zum Beispiel als Partner des Northern Talent Cups. Natürlich machen wir uns intensive Gedanken, wie wir die Talentarbeit optimieren können.»

Für Ex-Rennfahrer Alexander Hofmann hat Deutschland schlechtere Bedingungen im Vergleich zu Nationen wie Spanien oder Italien, die mit Abstand die meisten Fahrer stellen. «Es hängt auch damit zusammen, wie sehr ein Sport geliebt wird. In Deutschland bekommen Kinder eben nicht zum vierten Geburtstag ein Motorrad geschenkt. Dazu haben die Länder in Südeuropa rund 300 Tage Sonnenschein. Da ist man häufiger an der Rennstrecke», sagte der heutige Experte von ServusTV.

Ein weiteres Problem für Motorrad-Fahrer und -Fans: Trotz sinkender Fahrzeug-Produktionszahlen ist Deutschland immer noch eine Autonation.

Deutsche Weltspitze fehlt

Ein deutscher Fahrer in der Weltspitze fehle ebenfalls, meint Runschke. Denn seit 2018, als Philipp Öttl in der Einstiegsklasse Moto3 gewinnen konnte, befindet sich Deutschland im Wartestand. «Dass der Nachwuchs fehlt, ist kein Generationenproblem», sagte Runschke. «Es würde uns helfen, wieder einen Star zu haben, wie wir es in der Formel 1 zu den erfolgreichen Zeiten von Sebastian Vettel hatten. Das würde mehr Jugendliche für den Sport begeistern.»

Der Begeisterung auf den Rängen tut das Fehlen eines Siegfahrers aber keinen Abbruch. Nach dem coronabedingten Ausfall 2020 und dem Geisterrennen 2021 kehren die Zuschauer ohne Vorbehalte an den Sachsenring zurück. «Dieses Rennen lebt von der Tradition und von den Fans», sagte Hofmann. «Das Ambiente reisst es raus.»

Fans bleiben treu

Und das schätzt auch die MotoGP-Vermarktungsgesellschaft Dorna. Bis mindestens 2026 ist der Sachsenring ein Teil des Rennkalenders. «Wir sind Partner seit der ersten Stunde und tauschen uns immer wieder aus. Natürlich wollen wir die Zusammenarbeit immer weiter optimieren», sagte Runschke, der auch klarstellt, dass die beiden Ausfalljahre keine finanziellen Probleme hervorriefen. «Wir haben treue und langjährige Partner und konnten sogar Sponsoren dazugewinnen.»

Die Verkaufszahlen und die breite Unterstützung in der Region sprechen für sich. Denn es gibt nur noch wenige Restkarten, obwohl auch langjährige Aushängeschilder wie der elfmalige Sachsenring-Rekordsieger Marc Marquez oder das Idol vieler Fans, MotoGP-Rentner Valentino Rossi, nicht dabei sein werden. Für Runschke steht fest: «In Deutschland ist die MotoGP kein Auslaufmodell.»

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