Dominique Aegerter – Yamaha-Rennchef: «Er hätte Aufstieg verdient»

Mit unwiderstehlicher Form fährt Dominique Aegerter seinem zweiten Supersport-Weltmeistertitel in Folge entgegen: Der 31-jährige Schweizer dominiert die Saison, holte nach Platz zwei beim Saisonauftakt zuletzt neun Siege en suite.

Mit dem neunten Saisonsieg in Donington stellte der Berner den Rekord ein. Trotzdem klagte er nach dem Doppel-Erfolg in England: «Ich bin einer der schnellsten Supersport-Fahrer und habe nicht ein Superbike-Angebot für nächstes Jahr vorliegen.»

Die Weichen für das kommende Jahr werden in den nächsten Wochen gestellt. Aegerter peilt den Aufstieg an – mit seinem aktuellen Ten-Kate-Team ist das unmöglich. «Ich kann mit Ten Kate weitermachen, aber nur in der Supersport-WM.»

Nun macht Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli dem Schweizer aber Hoffnung: «Aegerter hätte den Aufstieg verdient», so der Italiener zu «Speedweek». «Wir wissen, wie alt Domi ist, und er ist sich dessen auch bewusst. Die Realität ist aber, dass er sich gut schlägt.»

«Wir müssen den sportlichen Wert respektieren», meint Dosoli. «Dominique schlägt sich gut, also müssen wir ihn in Betracht ziehen. Ausserdem haben wir auch früheren Weltmeistern wie Cortese und Locatelli die Chance gegeben.»

Yamaha setzt in der Superbike-WM vier werksunterstützte Motorräder ein. Unumstritten sind Weltmeister Toprak Razgatlioglu und sein Teamkollege Andrea Locatelli. Auch Kohta Nozane wird bleiben – trotz schlechter Leistungen will Yamaha unbedingt einen Japaner.

Zwei realistische Optionen bleiben für Dominique Aegerter: Der Platz von Garrett Gerloff wackelt, der US-Amerikaner ist im Formtief. Und das GMT94-Team plant für 2023 den Superbike-Aufstieg – Aegerter soll ein Kandidat für das Bike sein.