DTM: Berger kündigt nach Rammstoss-Eklat Konsequenzen an
Stallorder und ein Rammstoss entscheiden in der DTM den Titelkampf. Rennserien-Chef Gerhard Berger befürchtet einen Image-Schaden für die Meisterschaft.
Das Wichtigste in Kürze
- Ex-Formel-1-Pilot Gerhard Berger (62) leitet mittlerweile die DTM.
- In der ersten Saison mit GT3-Autos wird das Saisonfinale zur Farce.
- Der Österreicher kündigt nun Konsequenzen für die Rennserie an.
Der Rammstoss von Kelvin van der Linde, mit dem der Titelkampf in der DTM entschieden wird, zieht Konsequenzen nach sich. Das deutet zumindest Rennserien-Chef Gerhard Berger einige Tage nach dem Skandal am Norisring an.
Im Interview mit der «Bild» geht der Ex-Formel-1-Pilot mit den Protagonisten hart ins Gericht. «Beide Themen, die Mercedes-Stallorder und das van-der-Linde-Manöver, haben nicht nur Diskussionen ausgelöst», so Berger. «Sie haben der DTM Schaden zugefügt.»
Ihn ärgere besonders, dass davon eine Saison mit «hartem, fairem Racing bis zum letzten Rennen» überschattet wurde. «Das schiesst uns in der Gunst der Fans weit zurück», befürchtet der Österreicher.
Er plant deshalb umfassende Änderungen – vor allem, was die Stallorder von Mercedes betrifft. «Das Thema ist nicht vom Tisch», versichert Berger. «Ich werde mich persönlich für eine Lösung einsetzen.»
Ärger über Mercedes-Stallorder in der DTM
Mercedes hatte beim letzten Rennwochenende eine – teamübergreifende – Stallorder zum Einsatz gebracht. Die Silberpfeil-Piloten wie Lucas Auer oder Philipp Ellis machten Platz, wenn der spätere Meister Maximilian Götz heranbrauste.
Damit hat Berger ein Problem. «Mit solchen künstlichen Verschiebungen kommt mein Sportlerherz nicht zurecht. Wir sprechen von einer teamübergreifenden Anordnung.» Das sei «eine ganz andere Qualität» als etwa die Ferrari-Stallregie zu Schumacher-Zeiten.
Und auch für Audi-Pilot Kelvin van der Linde hat der Österreicher ein paar scharfe Worte. «Sein Verhalten war nicht akzeptabel, weder sportlich noch sicherheitstechnisch. Dass er den Führenden in der ersten Kurve aus dem Rennen nimmt, können wir nicht unterstützen.»
Eine Konsequenz hat die Aufregung beim Saisonfinale bereits: Der um den Titel geprellte Red-Bull-Jungstar Liam Lawson ist 2022 nicht mehr in der DTM am Start. «Für Liam ist die DTM erledigt», so Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko.