Ferrari & Mercedes: Formel-1-Formkrisen in Rot und Silber
Sebastian Vettel und Valtteri Bottas sind in der Formel 1 ins Formtief gerutscht. Aber: Mercedes kann sich einen schwächelnden Fahrer leisten, Ferrari nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Valtteri Bottas und Sebastian Vettel kämpfen derzeit um ihre Form.
- Für beide Piloten geht es auch um ihre Cockpits für 2020.
- Vor allem Sebastian Vettel scheint den Druck zunehmend zu spüren.
Es scheint ein wenig ungerecht, Valtteri Bottas angesichts eines zweiten Platzes in Silverstone eine Formkrise anzudichten. Fakt ist aber: Den Ansprüchen von Mercedes genügt die Leistung des Finnen momentan nur begrenzt. Und davon, wie zu Saisonbeginn Lewis Hamilton zu fordern, ist Bottas aktuell zu weit entfernt.
Ebenfalls in der Formkrise, aber deutlich eindeutiger, ist Sebastian Vettel. Bei Ferrari wird man sich den Kopf darüber zerbrechen, wie man dem Deutschen helfen kann. Ob man dem Deutschen überhaupt helfen kann. Denn seiner Form fährt er seit 2017 hinterher.
Der grosse Unterschied: Mercedes kann es sich erlauben, dass einer seiner Fahrer hinter dem anderen nachfährt. Denn der andere ist Lewis Hamilton, der ohnehin gewinnt, was es zu gewinnen gibt. Da macht Bottas genau das, was die Silbernen von ihm brauchen – die brave Nummer zwei spielen.
Drohen Fahrerwechsel bei Ferrari und Mercedes?
Bei Ferrari hingegen hat sich zu Saisonbeginn alles auf Vettel verlassen. In den ersten Saisonrennen wurde der Deutsche mehrmals per Stallorder vor Charles Leclerc beschützt. Das kostete den Monegassen Punkte – und Vettel rechtfertigte das Vertrauen in ihn nicht.
Der Silverstone-GP war für beide Piloten auf ihre Weise ein Tiefpunkt. Für Bottas vor allem mental, weil er trotz guter Pace chancenlos gegen Hamilton war. Und weil er Pech mit dem Safety-Car hatte. Für Vettel, weil ihm wieder ein folgenschwerer Fehler unterlief.
Für beide Fahrer könnte das am Saisonende Konsequenzen haben. Bottas hat nur einen Vertrag bis Ende 2019, passt die Leistung nicht, wird er durch Esteban Ocon ersetzt.
Vettel hätte zwar noch einen Vertrag bis Ende 2020, aber er verliert die Unterstützung in Maranello. Stellt er Ferrari nicht zufrieden – so wie bisher – wäre er nicht der erste Weltmeister, der gehen muss.