Ferrari will mittelfristig eine Frau in die Formel 1 bringen
Das Wichtigste in Kürze
- Ferrari fördert mit seiner Driver Academy talentierte junge Rennfahrer.
- Nun sollen erstmals auch Frauen dem Nachwuchskader angehören.
- Teamchef Mattia Binotto wünscht sich schon bald eine Pilotin in der Akademie.
Seit Jahren betreibt Ferrari mit der Ferrari Driver Academy ein aufwändiges Nachwuchsprogramm für junge Fahrer. Der erste Schützling aus diesem Programm, der es in die Königsklasse schaffte, war Jules Bianchi. Der junge Franzose verunglückte tödlich, ehe es für den ganz grossen Durchbruch reichte.
Sein enger Freund und Nachfolger Charles Leclerc beweist, dass das Ferrari-Programm durchaus funktioniert. Der Monegasse schaffte es über die Nachwuchsakademie in die Formel 1 und zur Scuderia. In der Saison 2019 holte er für die Roten aus Maranello zwei Siege und sieben Pole-Positions.
In den Junior-Klassen Formel 2 und Formel 3 stehen schon die Stars der Zukunft in den Startlöchern. Mit Mick Schumacher, Robert Shwartzman, Callum Ilott, Giuliano Alesi und Marcus Armstrong fahren 2020 fünf davon Formel 2. Gianluca Petecof und Enzo Fittipaldi dürften kommende Saison in der Formel 3 ihre Chance bekommen.
Ferrari will in die Zukunft investieren
Und der Nachwuchskader soll in der Breite wachsen, wie Teamchef Mattia Binotto nun erklärt. «Einige weitere Fahrer werden beitreten», so Binotto. «Das ist etwas, woran wir sehr hart arbeiten. Die Driver Academy ist ein wichtiges Investment für uns, Charles ist das beste Beispiel.»
Künftig sollen der Akademie auch Fahrerinnen angehören. «Die Akademie sucht in Zukunft auch nach Frauen. Sie sollten Teil der Ferrari Driver Academy sein. Wir arbeiten hart daran, dass das schon sehr bald der Fall sein wird.»
Kandidatinnen gibt es reichliche – und die kommende Saison der WSeries könnte zum Shootout um einen Akademieplatz werden. Eine mögliche Bewerberin ist die Russin Ira Sidorkova – die 16-Jährige geniesst die Unterstützung des SMP-Teams. Das setzte in der Vergangenheit höchst erfolgreich Ferrari-Renner in der Langstreckenszene ein. Auch Formel-3-Champion Shwartzman gehört zur SMP-Familie.
Auch die Liechtensteinerin Fabienne Wohlwend wäre eine potenzielle Kandidatin. Die 21-Jährige hat schon Erfahrung mit Ferrari, gewann 2018 den World Final der Scuderia. Allerdings dürften sich die Bemühungen der Ferrari Driver Academy eher auf Pilotinnen unter 18 konzentrieren.