Formel 1: Hat der Monaco-GP trotz «Überhol-Verbot» eine Zukunft?
Der Monaco-GP ist aus der Formel 1 praktisch nicht wegzudenken. Trotzdem wackelt das Kult-Rennen – und die jüngste Ausgabe unterstreicht, warum das so ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Wie so oft verkommt der Monaco-GP der Formel 1 zu einer Prozession.
- Überholmanöver gibt es kaum – die Strecke ist zu eng, die Autos zu gross.
- Die Zukunft des Kult-GP wackelt – dabei gäbe es durchaus Alternativen.
Alljährlich gastiert die Formel 1 zum Monaco-Grand-Prix im Fürstentum – ein Rennen, das im Kalender fest verankert ist. Der Grand Prix in den Häuserschluchten mit Blick auf die Côte d’Azur gilt seit jeher als das Traditions-Highlight der Königsklasse.
Das Problem: Überholen ist auf dem Stadtkurs im Fürstentum ein Ding der Unmöglichkeit. Die enormen Dimensionen der neuesten Auto-Generation helfen nicht: Mittlerweile sind die Formel-1-Renner mehr als fünfeinhalb Meter lang und zwei Meter breit.
Trotzdem bleibt der Monaco-GP für die Formel 1 schon aus Prestigegründen eigentlich unverzichtbar. Allerdings muss sich dringend etwas ändern, wenn der Klassiker an der Côte d’Azur eine Zukunft haben soll.
Muss die Formel 1 in Monaco umbauen?
Da die Autos trotz Kritik an Gewicht und Grösse in Zukunft kaum kleiner werden, bleibt nur der Ausweg zum Strecken-Layout. Möglichkeiten, wie die Strecke überhol-freundlicher gemacht werden kann, gäbe es durchaus.
Ein Vorschlag kommt immer wieder zur Sprache: Die Entfernung der «Nouvelle Chicane» nach dem Tunnel. Damit ergäbe sich eine Highspeed-Passage bis hin zur Tabac-Kurve. Diese könnte nachgeschärft werden, um eine Bremszone – und Überholchance – zu generieren.
Etwas komplexer ist die zweite Variante, die eine Kurve hinzufügen würde, statt zwei zu entfernen: Nach der Hotel-Haarnadelkurve würde man nicht rechts in den Tunnel abbiegen, sondern links auf die Avenue Princess Grace.
Bei dieser Variante steigen die Chancen, beim Anbremsen auf die Nouvelle Chicane überholen zu können. Allerdings wären auf der Avenue Princess Grace vor der theoretischen Kurve neun umfassende Umbauten fällig.
Schon im Vorjahr hatte die Formel 1 angedeutet, sich mit Änderungen der Streckenführung zu befassen. 2021 gab es nur ein einziges Überholmanöver im Rennen: Mick Schumacher presste sich in der Haarnadel an Haas-Teamkollege Nikita Mazepin vorbei.