Formel 1: Red-Bull-Genie Newey sieht Entwicklung in falsche Richtung
Das Wichtigste in Kürze
- Die Formel 1 führte zur neuen Saison drastisch veränderte Autos ein.
- Für Red-Bull-Designgenie Adrian Newey (63) geht die Entwicklung in die falsche Richtung.
- Der Brite plädiert für mehr Effizienz in der Königsklasse.
Mit dem Startschuss in die Saison 2022 ist in der Formel 1 auch eine neue Ära angebrochen. Die neue Auto-Generation setzt wieder auf den Ground Effect, was das Hinterherfahren und Überholen verbessern soll.
Wie beurteilen Sie die neue Formel-1-Generation bisher?
Einen Skeptiker hat die «neue» Formel 1 aber in Design-Legende Adrian Newey gefunden. Der Chef-Entwickler von Red Bull übt gegenüber dem «Motorsport-Magazin» scharfe Kritik an der neuesten Auto-Generation.
Neue Formel 1 zu gross und zu schwer?
«Ich finde es in Ordnung, dass man das Überholen erleichtert, indem man die Autos beim Hinterherfahren weniger anfällig macht. Ich denke, dass es hilft, um etwas besser überholen zu können», so Newey.
Allerdings hält er es nicht für eine bedeutende Veränderung – der Unterschied zum Vorjahr sei gering. Dafür sieht Newey ein ganz anderes Problem: «In nur wenigen Jahren hat sich das Gewichtslimit von 600 Kilogramm auf 800 und mehr erhöht.»
Die Teams hätten zudem Mühe, in die Nähe dieses Mindestgewichts zu kommen. «Kurz gesagt, die Autos sind grösser und schwerer geworden. Und sie sind aerodynamisch nicht besonders effizient, weil sie einen hohen Luftwiderstand haben.»
Newey will kleinere, leichtere, effizientere Autos
«Offensichtlich ist diese falsche Richtung die gleiche, in die sich die Automobilindustrie bewegt: Immer grössere und schwerere Autos und die Besessenheit, ob sie mit Batterien oder Benzin fahren», schimpft Newey.
Er wünscht sich eine runderneuerte, Effizienz-bedachte Formel 1. «Das grösste Problem ist die Energiemenge, die benötigt wird, um das verdammte Ding zu bewegen. Geringes Gewicht und aerodynamische Effizienz sind die beiden wichtigsten Merkmale.»