Formel 1: McLaren und Piastri glänzen, Red Bull wankt
Mit dem Sieg von Oscar Piastri im Grand Prix von Aserbaidschan setzt das Team McLaren in der Formel 1 ein nächstes Ausrufezeichen.
Das Wichtigste in Kürze
- Oscar Piastri triumphiert beim F1-Rennen in Baku.
- McLaren übernimmt Führung in der Konstrukteurs-WM.
- Red Bull verliert wichtige Punkte.
Da steht er und hält im Goldregen den Siegerpokal in die Höhe. Dabei war für Oscar Piastri nicht die Hauptrolle vorgesehen, hätte er das Scheinwerferlicht seinem Teamkollegen Lando Norris überlassen sollen. So zumindest der Plan von Teamchef Andrea Stella, der Norris für das letzte Saisondrittel zur Nummer 1 bei McLaren ausgerufen hat.
Im Kampf um den Fahrer-Titel sollte der 24-jährige Brite künftig den Vorzug vor Piastri erhalten. Der zwei Jahre jüngere Australier stellte Schützenhilfe in Aussicht. Doch Norris verpatzte in Baku das Formel 1 Qualifying. Er musste mit Startplatz 15 Vorlieb nehmen.
Formel 1 in Baku: Das spannende Duell
Ganz zuvorderst in der Formel 1 Startkolonne nahm zum vierten Mal in Folge in Aserbaidschans Hauptstadt Charles Leclerc Aufstellung. Zum ersten Sieg auf dem spektakulären Stadtkurs sollte es dem Monegassen aber auch diesmal nicht reichen. Beflügelt von seinem jüngsten Triumph beim Ferrari-Heimspiel in Monza behauptete Leclerc bis zum ersten Boxenstopp zwar souverän die Führung.
Doch nach dem Reifenwechsel schloss Piastri schnell auf. Er wagte in Runde 20 in der ersten Kurve den Angriff und zog innen am etwas überrascht wirkenden Leclerc vorbei. Im Anschluss lieferten sich die beiden über viele Runden ein packendes Duell.
Doch Leclerc fand trotz mehrerer Angriffe kein Vorbeikommen an Piastri. Der Australier hatte stets eine Antwort parat. Somit feierte er seinen zweiten Sieg in der Formel 1 nach jenem im Juli in Ungarn.
Norris‘ Aufholjagd und Verstappen im Hintertreffen
Die neue Stallorder in der Formel 1 bei McLaren kam also (noch) nicht zum Tragen. Das lag vorab an Norris, der im hinteren Teil des Feldes auf sich alleine gestellt war. Und obwohl sein Teamkollege gewann, hatte Norris keinen Grund, mit seiner Leistung unzufrieden zu sein.
Das lag an einer beeindruckenden Aufholjagd, die er auf den Asphalt zauberte. Gekrönt wurde diese drei Runden vor Schluss mit dem Überholmanöver gegen Max Verstappen.
Letztlich beendeten die beiden besten Fahrer dieser Saison das Rennen auf den Plätzen vier und fünf. Damit konnte Norris einen Rückstand auf den in der WM-Wertung führenden Verstappen verkürzen. Um drei auf 59 Punkte. Norris erhielt auch den Zusatzpunkt für die schnellste Rennrunde erhielt.
Doch bei Red Bull und Verstappen liegt derzeit einiges im Argen. Der Niederländer ist nun seit mehr als sieben Rennen sieglos. In Baku klagte er über Bremsprobleme und überhitzte Reifen.
Kampf um die vorderen Plätze
Dass sich Verstappen am Ende vom Startplatz sechs noch um eine Position verbessern konnte, lag nur daran, dass sein Teamkollege Sergio Perez und Carlos Sainz im Ferrari sich in der vorletzten Runde in die Quere kamen.
Der Vorjahressieger aus Mexiko und der Spanier duellierten sich um den letzten Platz auf dem Podest. Nach einer heftigen Kollision krachten beide in die Mauer. Und George Russell im Mercedes erbte den dritten Platz.
McLaren an der Spitze der Konstrukteurs-WM
Der Ausfall von Perez, der zuvor seinen besten Auftritt seit dem 3. Platz im April in China gezeigt und tags zuvor im Qualifying erstmals seit 33 Rennen Verstappen hinter sich gelassen hatte, trifft Red Bull hart.
Dadurch gingen in der Konstrukteurs-WM wichtige Punkte verloren – mit sofortigen Konsequenzen. Denn zum ersten Mal seit 847 Tagen liegen die Roten Bullen nicht mehr an der Spitze. Die neue Nummer 1 ist McLaren.