Formel 1 – Mercedes-Boss Wolff: «Glas halbleer, nicht halbvoll»
Zwei Tage vor den Testfahrten zeigt Mercedes erstmals seinen neuen Grand-Prix-Renner. Für die Silberpfeile ist es eine Zeitenwende in der Formel 1.
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Das Wichtigste in Kürze
- Mercedes startet in seine erste Formel-1-Saison nach dem Abschied von Lewis Hamilton.
- Bei den Silberpfeilen hofft man, die Schwächen der letzten Jahre ausgemerzt zu haben.
- Teamchef Toto Wolff dämpft die Erwartungen vor dem Test-Auftakt aber.
Vieles ist anders bei Mercedes, wenn am Mittwoch die Vorsaison-Testfahrten der Formel 1 in Bahrain beginnen. Der neue Silberpfeil, der wenig überraschend auf den Namen W16 hört, ist nur ein kleiner Teil davon. Schmerzlich vermisst wird vor allem Rekordweltmeister Lewis Hamilton, der 2025 erstmals für Ferrari fahren wird.
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An seiner Stelle hat Jungstar Andrea Kimi Antonelli das Cockpit neben George Russell übernommen. Der 18-Jährige kommt mit nur einer Formel-2-Saison als Erfahrung in die Königsklasse. Erstmals überhaupt seit dem Werks-Einstieg in die Formel 1 im Jahr 2010 sitzt damit kein Weltmeister im Mercedes-Cockpit.
Zugleich sind die Erwartungen beim einstigen Dominator nach drei eher mageren Jahren tiefer als zuletzt. Der Umstieg auf die Ground-Effect-Autos vor der Saison 2022 warf die Silberpfeile aus der Bahn. Im Vorjahr holten Russell und Hamilton zwar vier GP-Siege, waren oftmals aber auch weit abgeschlagen.
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Entsprechend vorsichtig gibt sich Teamchef Toto Wolff vor dem Test-Auftakt gegenüber ServusTV. Er sei «immer ein Pessimist», so der Österreicher – das sei in seiner Position nötig. «Das Glas ist halbleer und nicht halbvoll. Aber wir haben vergangenes Jahr ein paar wirklich gute Performances gezeigt, und da muss man jetzt anschliessen.»
Mercedes in der Formel 1 wieder siegfähig?
Mit dem umfassend überarbeiteten W16 will man bei Mercedes vor allem die Schwächen der Vorgänger beseitigen. Laut Technik-Chef James Allison lag der Fokus auf «besserem Einlenkverhalten in langsamen Kurven und ausgewogeneren Reifentemperaturen». Beides machte den W15 oftmals unvorhersehbar für die Fahrer.
Grosse Sprünge in der Rangordnung der Formel 1 erwartet der Chef-Entwickler von Mercedes aber nicht. «Es ist das vierte Jahr mit diesem Chassis-Reglement, die Autos sind in einer reiferen Phase. Es ist schwieriger, in Sachen Rundenzeit grosse Gewinne zu erzielen. Aber wir sind mit unseren Fortschritten über den Winter zufrieden», so Allison.