Formel 1: Wie geht es jetzt mit dem Frankreich-GP weiter?
Fährt die Formel 1 auch in Zukunft in Le Castellet? Nach dem Rennen am Sonntag ist der Vertrag mit dem Circuit Paul Ricard ausgelaufen. Die Zukunft ist offen.
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Das Wichtigste in Kürze
- Der Frankreich-GP könnte nach dieser Saison aus dem Formel-1-Kalender verschwinden.
- Der Vertrag von Le Castellet ist ausgelaufen – ein neuer nicht in Sicht.
- Formel-1-Boss Stefano Domenicali träumt von einem Strassen-GP in Nizza.
Nach der jüngsten Austragung des Frankreich-GP hängt die Zukunft des Traditionsrennens in der Schwebe. Mit dem Formel-1-Gastspiel am vergangenen Sonntag ist der Vertrag zwischen der Königsklasse und dem Circuit Paul Ricard ausgelaufen.
Ob die Formel 1 auch in Zukunft in Le Castellet gastiert, ist aktuell alles andere als sicher. Angesichts der steigenden Anzahl an neuen Rennen – Katar, Las Vegas – sind Slots im WM-Kalender rar gesät.
Keine Formel 1 in den Strassen von Nizza
Hinzu kommt, dass der Circuit Paul Ricard bei Fans und Fahrern nicht unbedingt beliebt ist. Das Layout bietet wenige Überholmöglichkeiten, selbst mit der neuen Auto-Generation. Und die grossen Auslaufzonen führen zu wiederkehrenden Track-Limits-Debatten.
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Zudem möchte die Formel 1 ihren Trend zu mehr Stadt-Rennen offenbar auch in Europa forcieren. F1-CEO Stefano Domenicali stellte jüngst gar einen Strassen-GP in Nizza in Aussicht. Der könne sowohl Monaco als auch Le Castellet ersetzen.
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Zumindest diesen Plänen hat nun Nizzas Bürgermeister Christian Estrosi im Interview mit «Nice Matin» eine Absage erteilt. «Ein Formel-1-Rennen in Nizza kommt überhaupt nicht in Frage. Wir haben in Le Castellet eine permanente Rennstrecke mit bewährter Struktur.»
Nicht nur der Frankreich-GP wackelt
Estrosi wolle sich mit aller Macht für einen Verbleib des Frankreich-GP auf dem Circuiot Paul Ricard einsetzen. Auch GP-Direktor Eric Boullier gibt nicht auf: «Domenicali hat mir gesagt, dass wir es verdienen, einen WM-Lauf zu erhalten.»
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Dass die Königsklasse 2023 tatsächlich in Frankreich gastiert, scheint aber immer unwahrscheinlicher. Auch andere Traditionsrennen wackeln: Die Verträge von Monaco, Österreich, Belgien, Singapur und Mexiko laufen ebenfalls 2022 aus.