Lewis Hamilton: Black Lives Matter wichtiger als Formel-1-Rekorde
Lewis Hamilton bricht alle Rekorde in der Formel 1. Wichtiger als seine Bestmarken ist dem Briten aber, die Black-Lives-Matter-Bewegung zu repräsentieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Lewis Hamilton stellt alle Rekorde in der Formel 1 in den Schatten.
- Die Bestmarken bedeuten ihm aber nichts, verglichen mit seinem sozialen Engagement.
- Der Formel-1-Dominator unterstützt die Black-Lives-Matter-Bewegung.
Sein Eintrag in die Geschichtsbücher der Formel 1 ist Serien-Weltmeister Lewis Hamilton längst nicht mehr zu nehmen. Fast alle Rekorde in der Königsklasse des Motorsports gehören mittlerweile dem Briten.
Aber seine Bestmarken bedeuten dem bald siebenfachen Weltmeister nichts – verglichen mit seinem sozialen Engagement. Seit Jahren setzt sich Hamilton etwa für eine vegane Lebensweise ein. Allen voran steht aber sein Kampf für die Black-Lives-Matter-Bewegung.
«Ich gewinne all diese Rennen, aber das bedeutet nichts, wenn ich mit dieser Plattform nichts anfange. Ich hatte all diese Erfolge und habe mich immer gefragt, was das alles bedeutet. Was fange ich damit an?», so Hamilton zu «Sky Sports».
Tod von George Floyd «setzte Emotionen frei»
Die Antwort auf seine Sinnfrage fand Hamilton in den weltweiten Black-Lives-Matter-Protesten in diesem Jahr. Nach dem Tod von George Floyd bei einer Festnahme kam es in den USA zu monatelangen Demonstrationen und Ausschreitungen.
«Das Video von Floyds Tod hat eine Menge Emotion freigesetzt, die ich unterdrückt habe, seit ich fünf war. Dieses Jahr kam das alles hoch», erklärt Hamilton. «Ich bin wirklich, wirklich stolz und dankbar, Teil dieses Kampfes zu sein, den alle anderen da draussen kämpfen.»
Für diesen Kampf nutzt Lewis Hamilton neben der Formel 1 auch seine persönlichen Social-Media-Kanäle. Regelmässig teilt er dort seine Gedanken – vor allem auf Instagram, wo der Brite mehr als 20 Millionen Abonnenten hat.
Lewis Hamilton will «einfach weitermachen»
«Ich hatte nie Angst davor, für das einzustehen, woran ich glaube. Den Mund halten inspiriert niemanden, und es führt auch nicht zu Fortschritt. Ich will nicht, dass meine Nichte und mein Neffe als gemischt-rassige Kinder so aufwachsen wie ich», so Hamilton.
Deshalb werde er seine Protestaktionen auch in der Formel 1 weiterführen. «Wenn ich aufhöre, darüber zu reden, vor dem Rennen zu knien, dann kehren wir wieder zum Normalzustand zurück. Und dann bleibt das weitere zehn, zwanzig Jahre so.»
«Deshalb müssen wir einfach weitermachen», ruft Lewis Hamilton auf. «Es ist so wie mit allen anderen Dingen da draussen. Die Neuigkeiten passieren und dann sterben sie einen leisen Tod. Das dürfen wir nicht zulassen.»
Hamilton-Kommission soll Motorsport revolutionieren
Zu diesem Zweck rief der sechsfache Formel-1-Weltmeister im Juli die «Hamilton-Kommission» ins Leben. Deren Ziel ist es, schwarzen Jugendlichen den Einstieg in den Motorsport zu ermöglichen.
«Am Ende geht es darum, die Formel 1 zu einem Sport zu machen, der die Welt da draussen repräsentiert. Im Moment tut sie das nicht», urteilt Lewis Hamilton, der seinerzeit als erster Schwarzer in die Formel 1 kam.
«Es ist nicht so, dass ich den Mangel an Diversität nie kritisiert hätte», so der Mercedes-Star. «Aber es wurde nie gehört, niemand hat sich je darum geschert.»