Lewis Hamilton gewinnt Formel 1 Finale in Abu Dhabi vor Vettel
Das Flutlichtspektakel in der Wüste von Abu Dhabi bot zum Saisonabschluss ein altbekanntes Bild: Hamilton gewinnt vor Vettel und Verstappen.
Das Wichtigste in Kürze
- Lewis Hamilton gewinnt den 11. GP der Saison in Abu Dhabi vor Vettel und Verstappen.
- Charles Leclerc kam auf Platz sieben, Ericsson schied aus.
- Es war das letzte Rennen von Fernando Alonso.
Sebastian Vettel hat sich beim Flutlicht-Erfolg von Lewis Hamilton ohne Sieggefühl in die Formel-1-Winterpause verabschieden müssen. Beim ereignisreichen Finale mit einem heftigen Abflug von Landsmann Nico Hülkenberg, dem frühen Aus für Teamkollege Kimi Räikkönen im letzten Rennen für Ferrari und Überholmanövern ganz nach Fan-Geschmack musste sich Vettel auf dem Yas Marina Circuit einmal mehr dem britischen Weltmeister geschlagen geben. Hamilton mit seinem Gold-Helm feierte im Mercedes nach seiner 83. Karriere-Pole den 73. Sieg in seiner Laufbahn und den elften in dieser Saison.
Kurz vor dem Start nochmals geschraubt
Dritter wurde am Sonntag Max Verstappen im Red Bull nach einer seiner wild-kompromisslosen Fahrten vor dem scheidenden Teamkollegen Daniel Ricciardo, der nach 100 Rennen für Red Bull und 150 in der Formel 1 zu Renault wechseln wird. Vorjahressieger Valtteri Bottas kam im zweiten Mercedes nicht über den fünften Platz hinaus und verpasste im WM-Klassement Rang drei. Den sicherte sich trotz seines Aus' nach Motorschaden Landsmann Räikkönen. Der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso kam in seinem zunächst letzten Formel-1-Rennen im McLaren mit Sonderlackierung nicht über Rang 11 hinaus.
Kurz vor dem Start ins mit Hochspannung erwartete Saisonfinale wurde am Silberpfeil von Hamilton noch geschraubt. Die rechte Abdeckung am Wagen des Briten war minutenlang ab. Als die Roten Ampeln ein letztes Mal in diesem Formel-1-Jahr erloschen, kam der Weltmeister von seiner 83. Karriere-Pole – seiner elften in diesem Jahr – aber bestens weg.
Spektakulärer Unfall von Hülkenberg
In einen besorgniserregenden Crash war schon früh Nico Hülkenberg involviert. Der Renault-Pilot kollidierte in Kurve neun mit seinem rechten Hinterrad mit Romain Grosjean im Haas, wurde in die Luft katapultiert, überschlug sich und landete kopfüber in der Leitplanke. «Ich hänge hier herum wie eine Kuh und da ist Feuer, bringt mich hier raus», funkte der Emmericher kurz nach dem Schockmoment an die besorgte Renault-Box und gab vorsichtig Entwarnung.
Hülkenberg konnte anschliessend eigenständig wieder aus seinem Wagen steigen und wurde beim Rennarzt obligatorisch untersucht. Der Überrollbügel hatte ihm einen sicheren Dienst erwiesen. Der Grand Prix war damit für Hülkenberg beendet, das Safety Car kam auf die Strecke. Nach der Freigabe des Rennens blieb Hamilton vor seinem Teamkollegen Bottas in Führung, das Duo hatte sich zum fünften Mal nacheinander die erste Startreihe in Abu Dhabi gesichert. Keinem anderen Team ist das in der Formel-1-Geschichte auf einer Strecke jemals gelungen. Vettel folgte dem Duo.
Auf einmal blieb sein Teamkollege Kimi Räikkönen in der siebten Runde auf der Start-und-Zielgeraden stehen. «Was passiert da, ich habe keine Power», klagte der Finne in seinem letzten Grand Prix für Ferrari. Enttäuscht machte sich der künftige Sauber-Pilot zu Fuss auf den Weg ins Fahrerlager zu seiner Frau Minttu. Es war Räikkönens vierter Ausfall 2018 - und was für ein bitterer!
Letztes Formel-1-Rennen von Fernando Alonso
Hamilton kam als Erster aus der Spitzengruppe an die Box und fand sich nach seiner Rückkehr nur auf Rang fünf wieder hinter Bottas, Vettel sowie dem Red-Bull-Duo Max Verstappen und Ricciardo, der Hülkenbergs neuer Stallrivale bei Renault wird. Alonso mühte sich mit seinem McLaren wie gewohnt im Hinterfeld. In seinem Abschiedsrennen, seinem 311. in der Motorsport-Königsklasse, konnte der Spanier aber auch nach einer Fünf-Sekunden-Zeitstrafe wegen Abkürzens erneut nicht in die Punkte fahren.
Sauberpiloten Ericsson und Leclerc lieferten unterschiedlich ab. Charles Leclerc konnte auf den siebten Platz vorstossen. Ericsson kann das Rennen nicht beenden. Trotz der starken Leistung von Leclerc schaffte es Sauber damit nicht, sich in der Konstrukteure-WM vor Force India zu setzen.