Lewis Hamilton sieht Mercedes für 2024 unter «enormem Druck»
Mercedes blieb in der Saison 2023 erstmals seit mehr als zehn Jahren wieder ohne einen Grand-Prix-Sieg. Lewis Hamilton hat für 2024 dennoch grosse Hoffnungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Lewis Hamilton und Mercedes blieben in der Saison 2023 ohne Grand-Prix-Sieg.
- WM-Rang zwei bei den Teams und Rang drei für Hamilton sind ein magerer Trost.
- Der Brite hat für 2024 hohe Erwartungen – weiss aber, wie gross die Herausforderung ist.
2022 rettete sich Mercedes nach einer verkorksten Saison mit dem Sieg beim Brasilien-GP noch die Saisonbilanz. Ein Jahr später blickt man hingegen auf die erste sieglose Formel-1-Saison seit 2011 zurück. Die Enttäuschung beim einstigen Dauer-Weltmeister ist entsprechend gross.
Teamchef Toto Wolff kündigte für 2024 einen radikalen Umbau des Mercedes-Renners an. Am W15 soll «jede einzelne Komponente» von Grund auf neu entwickelt werden. Vor allem das missglückte Aerodynamik-Konzept der letzten zwei Jahre verschwindet endgültig im Archiv in Brackley.
Lewis Hamilton sieht enormen Druck bei Mercedes
Trotzdem steigt der Druck bei den Silberpfeilen erheblich – das gibt auch Rekordweltmeister Lewis Hamilton zu. Der Brite wartet seit mehr als zwei Jahren auf einen Rennsieg. Eine so lange Durststrecke musste der siebenfache Champion in der Formel 1 noch nie hinnehmen.
Teamchef Wolff stehe für die kommende Saison unter «enormem Druck», so der Brite gegenüber «Motorsport.com» – das gelte aber nicht nur für den Österreicher, sondern für das gesamte Mercedes-Team. «Es ist nicht nur Toto, es sind wir alle – jeder in der Fabrik steht unter enormem Druck.»
Wolff müsse seiner Mannschaft den Rücken stärken, ohne den Druck noch weiter zu erhöhen. «Und wie man das macht, ist nicht einfach. Denn ab einem bestimmten Punkt brechen die Leute zusammen. Wie macht man es also auf eine konstruktive Art und Weise, die sie zum Weitermachen anspornt?»
Ein wesentlicher Unterschied sei, dass Mercedes nun eine klare Entwicklungsrichtung habe, so Lewis Hamilton. Das sei am Saisonbeginn noch anders gewesen. «Es war eine Art Zickzackkurs, um dorthin zu kommen, wo wir sein müssen. Hin und wieder passiert etwas Positives, und dann verschiebt sich der Zielpfosten immer wieder.»
«Wir mussten erst eine Mauer niederreissen»
Vor allem Red Bull solle mit seiner dominanten Saison als Vorbild dienen. Die Entwicklung beim Weltmeisterteam sei wie der Bau einer Mauer gewesen. «Es war ein Stein nach dem anderen – Stein auf Stein auf Stein, Entwicklung, Entwicklung, Entwicklung. Bei uns müssen wir dagegen eine Mauer niederreissen.»
Deshalb sei der Rückstand auf Red Bull so gross geworden, meint Lewis Hamilton. «Wir sind einfach auf sehr unterschiedlichen Bahnen unterwegs. Aber ich denke, wir verstehen das Auto jetzt viel besser. Deshalb bin ich natürlich hoffnungsvoll», meint der Rekordweltmeister für 2024.